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1. Mittelalter - S. 115

1879 - Dillenburg : Seel
115 sich einer nochmaligen Wahl zu unterwerfen. Dieselbe erfolgte 1349 Zu Frankfurt, die Krönung geschah zu Aachen. Karl von 1349 Mahren, als deutscher Kaiser Karl Iv. genannt, hatte in Paris lind Avignon eine bedeutende wissenschaftliche Bildung erworben, hatte aber auch eben daselbst eine diplomatische Gewandtheit und Klugheit gelernt, durch welche er Zum Begründer der neuen Staatskunst in Deutschland wurde. Seine größte Sorge erstreckte sich auf Vermehrung seiner Hansmacht; er vereinigte Brandenburg, Schlesien und die Lausitz mit Böhmen; Prag erhob er Zu seiner Residenz und gründete in ihr 1348 die erste deutsche Universität. Für das Reich erließ er Landfriedensordnungen. Im Einverständnis mit dem Papste unternahm er einen Zug nach Italien, wurde in Mailand und Rom gekrönt, verließ aber Italien sofort wieder, nachdem er kaiserliche Rechte für große Geldsummen an die Städte verkauft hatte. Zurückgekehrt gab er dem Reiche 1356 in der goldenen Bulle ein ewiges, unverbrüchliches Wahlgesetz, m welchem die Befugnisse der Wahlfürfteu festgesetzt und die Untheilbarkeit der Kursürsteuthümer ausgesprochen wurde. Dnach den Bestimmungen der goldnen Bulle war das Wahlrecht sieben • Kurfürsten anvertraut: drei geistlichen, den Erzbischöfen von Main-, Köln und Trier und vier weltlichen, dem König von Böhmen, dem Markgrafen » graftn be^ Nhein^' Herzog von Sachsen-Wittenberg und dem Pfalz- Die von Karl Iv. betriebene und durchgesetzte Befreiung der ' Papste von der Abhängigkeit von Frankreich und Rückkehr derselben t nach Rom geschah auf Kosten Deutschlands, indem er die mit der l burgnndischen Krone verbundenen Rechte preisgeben mußte. Nach-1 ^ie Nachfolge feines Sohnes Wenzel bei den Fürsten ge- s sichert, seinen Sohn Sigmund als Markgrasen von Branden-Iburg eingesetzt (f. u.) und seinem andern Sohn Johann die Lausitz r ubergebert hatte, starb er 1378. Für fein Böhmen ist er ein k wahrer Vater, für Deutschland aber ein Stiefvater gewesen. r Unter der Regierung feines Sohnes Wenzel riß in Deutsch-1 [sll.lb™e5r li^d mehr Unordnung und Rechtlosigkeit ein; der Adel rdrnckte die Städte, obgleich die Bürger gar häufig den Adligen -aus der Geldverlegenheit helfen mußten; die Bedrückung führte E lrdkj! Stadtebündnissen, gegen welche der Adel sich Rltterbnndnisse (Schleglerbund, Löwenbund re.) zu sschntzen suchte. — Um die einst seinem Großvater angethane ^Schmach der Niederlage bei Morgarten (s. S. 113) zu rächen, ^unternahm Herzog Leopold Ii. von Oesterreich einen Zug gegen
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