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1. Neue und neueste Geschichte - S. 19

1880 - Dillenburg : Seel
— 19 — sich eine kriegerische Verfassung gab und Philipp von Hessen zum Oberbefehlshaber in Hessen und Sübbeutschlanb und Johann Friedrich von Sachsen (Johann der Bestänbige war Mb nach dem Nürnberger Religionsfrieben gestorben) zum Befehlshaber in Sachsen und Westphalen ernannte. Im Jahre 1537 würde der schmalkalbische Buub auf weitere sechs Jahre erneuert; in bemselben Jahre schrieb Luther bte schmalkalb i s ch e n Artikel, welche ebenfalls eine Bekeuntnisschrift der lutherischen Kirche geworben sinb. k. Luthers häusliches Leben. Hatte Luther sich durch Verbrennung der Bannbulle (1520) öffentlich von der katholischen Kirche losgesagt, so entfernte er sich um einen weiteren Schritt von ihr durch feine Heirat. Gar vielfach ist Luther wegen biefes Schrittes angegriffen worben, ob mit Recht ober Unrecht, bleibe hier unerortert. Das aber ist gewiß, daß er den Segen einer eblen, srommeu Häuslichkeit in reichem Maße empsunben hat und daß sein Familienleben ihm gar oft ein Trost in allen den äußeren Kämpfen gewesen ist. — Da mit der allmählichen Verbreitung der Reformation den evangelischen Geistlichen die Ehe erlaubt worben war, so hielt auch Luther sich nicht mehr an das Cölibat gebunben. Zu feiner Hochzeit schenkte ihm die Universität zu Wittenberg einen silbernen, innen öergolbeten Becher, der Magistrat spenbete eblen Wein, Bier und zwanzig Gulben; der Kurfürst wies dem jungen Ehepaar Wohnung in dem ehemaligen Klostergeßäube an. Das eheliche Leben selbst war ein Leben in heiliger Liebe; Luther war glücklich im Besitze seiner Käthe und blinkte sich reicher als Crösns mit all' feinen Schätzen. — Große Frenbe erlebte Luther an feinen Ktnbern, von benen ihm zwei Mäbchen, Elisabeth und Magbalena, balb wieber bahinstarben. Sein großer Schmerz über den Verlust seiner Lieblinge würde in etwas ge-Xtnbert durch den Gebanken an die Auferstehung und Wieber-vereiuigung. Nach dem Tode feiner Elisabeth schrieb er an einen Freunb: „Elisabeth hat uns Lebewohl gesagt, um zu Christo zu gehen," und als sein Leuchen im Sarge lag, sprach er: „Dir, liebes Leuchen, ist wohl geschehen; Du wirst wieber aufersteh« und leuchten wie ein Stern, ja wie die liebe Sonne." Der eine feiner Söhne, Hans, berselbe, an den er den köstlichen Brief: „An mein liebes Hänschen" schrieb, war später ein angesehener Rechtsgelehrter in Weimar, ein anberer, Paul, war Leibarzt des Kurfürsten. So groß die Liebe zu seinen Kinbern war, so 2* i
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