Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neue und neueste Geschichte - S. 22

1880 - Dillenburg : Seel
— 22 — war ein heftiger Gegner der Lehre Lnthers und suchte auf olle Weise bte Verbreitung berfelöen in seinem Laube zu Hinbern, aber vergebens; in kurzer Zeit waren Hohe und Niedere berselbeu zugethan; selbst in seiner Familie hatte sie Anhänger gefunden. Seine Gemahlin Elisabeth, eine Nichte Friedrichs des Weisen, hörte das Wort des Evangeliums mit innerer Befriebigung und konnte bald beut Drange nicht mehr toiberstehen, das Abenbmahl in beiderlei Gestalt zu genießen. Heimlich ließ sie sich busselbe reichen. Als ihr Gemahl davon erfuhr, war er so entrüstet, daß er ihr mit Kerker und Banden drohte. Da entfloh sie nach Sachsen, wo der Kurfürst das Schloß Lichtenberg für sie Herrichten ließ und i wo sie in stetem Verkehr mit Luther leben konnte. — Joachim I. j blieb bis an fein Ende ein heftiger Gegner der Reformation. Vor feinem Tode nahm er feinen Söhnen Joachim Ii. und Johann von Kü ft rin das feierliche Versprechen ab, der katho- I fischen Kirche treu bleiben zu wollen. Elisabeth kehrte nach dem Tode Joachims (1535) nach Brandenburg zurück und nahm ihren ; Witwensitz in Spandau. Ihr Beispiel hatte so mächtig auf das ganze Land, ja selbst auf den Hof gewirkt, daß nach einigen Jahren der gefammte Hof das Abendmahl in beiderlei Gestalt empfing. Damit war auch Joachim Ii., der immer noch eine Versöhnung der beiden Religionsparteien gehofft hatte, zur evangelischen Kirche übergetreten; ihm folgten bald die Stände und die meisten Geistlichen mit ihren Gemeinden nach. Das eigentliche Preußenlaud (Ost- und Westpreußen) war in einem 53jährigen Kriege (1230 — 1283) von dem bentscheu Or beu erobert und dem Christenthum zugänglich gemacht worben. Nach etwa 100 Jahren der Blüte des Ordens begann der Verfall besfelben; bte Ritter verweltlichten mehr und mehr; sie vergaßen ihre Aufgabe so sehr, daß sie einen Hochmeister, der die alte Zucht und Entsagung tvieber einführen wollte, niebcrftachen. Die Folge bavon war, daß der Orb eit das so schwer errungene Laub nicht . mehr behaupten konnte; Polen war ein böser Nachbar, der das Laub für sich zu gewinnen suchte. Ums Jahr 1410 begann der Krieg; im ersten Frieden zu Thorn (1411) mußte der Orben schon einen Theil des Laubes an Polen abtreten. Im Jahre 1454 begann der Krieg abermals; im zweiten Frie- , den von Thorn (1466) fiel ganz Westpreußen an Polen, und Ostpreußen behielt der Orden als polnisches Lehen. Unter Polens Oberhoheit schwand die Herrlichkeit des Ordens und die Blüte des Landes schnell dahin. Um dem entgegen zu arbeiten,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer