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1. Neue und neueste Geschichte - S. 80

1880 - Dillenburg : Seel
— 80 — laubte ihm auch, daß er alle seine auf so unrechtmäßige Weise erworbenen Reichthümer im Betrage von mehr als drei Millionen Thalern nach Frankfurt a/M. führte. Die gemachten Erfahrungen beugten den König; auch anderer Kummer blieb ihm nicht erspart: so raffte in Ostpreußen die Pest ein Drittel der Bevölkerung, etwa 25 000 Bewohner, weg. Vor feinem Ende hatte Friedrich I. noch die Freude, einen Enkel, den nachmaligen großen König Friedrich Ii., über die Taufe halten zu können; es geschah dies im Anfange des Jahres 1712. Zu Anfang 1713 trat heftiges Brustleiden bei ihm ein, und er fühlte deutlich die Abnahme feiner Kräfte. Als er fein Ende nahe fühlte, ließ er den Kronprinzen zu sich kommen, segnete ihn und sprach: „Ich überlasse dir jetzt meine Krone und damit zugleich die Sorge für Dein Volk!" In christlicher Ergebung starb 1713 er am 25. Februar 1713 nach fünfundzwanzigjähriger Regierung, aufrichtig beweint von feinem Volke, das über den vortrefflichen Eigenschaften feines Geistes und Herzens feine Schwächen gerne vergaß und der Verdienste des Verstorbenen um das Vaterland gerne eingedenk blieb. 8. Friedrich Wilhelm I. a. Friedrich Wilhelms Jugend und Erziehung. Bald nach dem Tode des großen Kurfürsten wurde dem Nachfolger desselben, Friedrich Iii., ein Sohn geboren; derselbe war ein ungewöhnlich kräftiges Kind, und feine Geburt bereitete nicht nur dem Elternpaare, sondern auch den Großeltern in Hannover viel Freude; die Großmnttsr, die Herzogin Sophie, kam eigens von Hannover nach Berlin, um das Kittb zu sehen. Die erste Wartung und Pflege des Prinzen würde der Frau von Rocoulles,*) einer geflüchteten französischen Protestantin, übertragen; biefelbe hatte sich durch den bei ihrer Flucht aus Frankreich bewiesenen Muth bei Sophie Charlotte beliebt gemacht; ihr ebler, fester (Scharafter erhöhte das ihr geschenkte Vertrauen. Aber bei dem jungen Prinzen, bei dem sich lebenbiges Wesen ttttb starker Eigenwille sehr frühe entwickelten, reichten weibliche Einflüsse nicht aus, . so daß sich die Eltern genöthigt sahen, die Erziehung einem Charakter-- ; festen Manne zu übertragen. Die Wahl fiel auf den General Graf von Dohna, einen rechtschaffenen und ehrenfesten Mattn. *) spr. Rokul.
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