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1. Neue und neueste Geschichte - S. 112

1880 - Dillenburg : Seel
— 112 — daß ich thu' mit Fleiß k." Ein Commandeur wollte Schweigen gebieten; aber Friedrich sprach: „Laß Er das; mit solchen Leuten wird mir Gott gewiß den Sieg verleihen." — Der König gewann die Schlacht durch seine schiefe Schlachtordnung; zunächst ließ er auf dem einen feindlichen Flügel einen Scheinangriff machen; gleich darauf aber griff er den andern mit großer Heftigkeit an, warf ihn über den Haufen und brachte dadurch das ganze östreichische Heer in Unordnung. Nach drei Stunden war die Schlacht gewonnen; das ganze feindliche Heer befand sich in voller Flucht; an 20000 Mann wurden gefangen genommen. Noch auf dem Schlachtfelde ernannte Friedrich den Prinzen Moritz von Dessau zum Feldmarschall; die Ehre des Sieges gab er Gott. Auch das Heer erkannte die Hand Gottes und dankte ihm für den Sieg; als ein Krieger nach der Schlacht anfing zu fingen: „Nun danket alle Gott", stimmte das ganze Heer freudig bewegt ein, und im ganzen Lande fand das Lied Widerhall. An demselben Abende wäre Friedrich beinahe den feindlichen Offerieren in die Hände gefallen. Diese hatten im Schlosse Lissa Halt gemacht, um vor der weiteren Flucht ein Mahl einzunehmen. Friedrich drang in das Schloß, in der Meinung, die Offtciere feien Preußen. Nur durch feine Geistesgegenwart rettete er sich. „Guten Abend, meine Herren!" rief er. „Gewiß haben sie mich nicht erwartet. Kann man hier noch mit unterkommen?" Die Officiere, durch feine Sicherheit irre gemacht, glaubten, der Ort sei schon von den Preußen besetzt und leuchteten dem König in den Saal. Hier unterhielt sich Friedrich so lange mit ihnen, bis die Seinen nachkamen und die feindlichen Officiere gefangen nahmen. 1758. Die Geldmittel Friedrich's waren erschöpft, deshalb erbot er sich zum Frieden: aber die Oeftreicher rüsteten auf's neue, die Franzosen zogen über den Rhein herüber, die Russen brachen schon im Vorfrühling gegen Preußen auf; an alle dem erkannte Friedrich, daß an feinen Frieden zu denken fei. Doch hatte er die Genugthuung, daß die Engländer, welche feit der Schlacht von Roßbach auf's Höchste für ihn begeistert waren, fetzt kräftiger für ihn auftraten und ihm ein Heer zusandten, für welches einen Oberbefehlshaber zu wählen sie ihm überließen. Friedrich bestimmte bazit den Herzog Ferbinattb von Braun-schweig, welcher sogleich Norbwest-Deutschlanb besetzte und die Franzosen bei Cleve schlug. Auch die englischen Hülfsgelder flössen jetzt reichlicher. Durch das englische Heer im Rücken gedeckt, konnte sich Friedrich gegen die Oeftreicher wenden, um sie von der Vereinigung mit den Russen abzuhalten; nachdem er Schweidnitz, die letzte Festung der Oeftreicher in Schlesien, erobert hatte, wandte er sich nach Mähren und belagerte Olmü tz. Währenb biefer Belagerung schnitt ihn der östreichische General Laubon von Schlesien ab und nahm einen Munitionszug von 3000 Wagen; bcburch sah sich Friedrich genöthigt, die Belagerung aufzuheben und durch Böhmen sich nach der schlesischen Grenze
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