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1. Neue und neueste Geschichte - S. 160

1880 - Dillenburg : Seel
— 160 — 20. u. kam es am 20. und 21. Mai zu einer Schlacht, welche Napoleon 2lmainur durch die allergrößte Anstrengung gewann. Auch diese Schlacht hätte gewonnen werden können, wenn der Angriff einen Tag früher geschehen wäre, ehe der Marschall Ney mit 70 000 Mann ;u Napoleon stieß. Napoleon hatte schwere Verluste erlitten, aber keinerlei Vortheile errungen, so daß er zornig mit dem Fuße aufstampfte und rief: »Wie? nach einer solchen Schlächterei keine Erfolge? Nicht einmal den Nagel von einer Kanone lassen sich diese Preußen nehmen!" Da boten die Verbündeten einen Waffenstillstand von sechs Wochen an, den Napoleon auch annahm, weil er fühlte, daß er es nicht mehr mit Söldnerheeren, sondern mit den Völkern selbst zu thun hatte. Wohl erweckte dieser Waffenstillstand die Befürchtung, daß daraus ein fauler Friede werde. Aber Friedrich Wilhelm beruhigte sein Volk damit, daß man erst noch besser rüsten und dem Feinde in der Truppenzahl gleichkommen müsse. Der Waffenstillstand wurde für die Stadt Hamburg und für das Lützow'sche Freicorps verderblich. Nach den Bestimmungen des Waffenstillstandes sollte Hamburg dem gehören, der es bis zum 8. Juli besetzt haben werde. Der schwedische Thronfolger stand in der Nähe und hätte die Stadt leicht besetzen können, aber er verharrte in Unthätigkeit und ließ es durch den französischen General Davoust besetzen. Hamburg mußte dafür, daß es kurz zuvor durch einen Aufstand die Franzosen vertrieben hatte, schwer büßen; 40 Millionen Mark mußte es bezahlen. — Tie Lützower Freischaar wurde während des Waffenstillstandes widerrechtlich überfallen und niedergemacht. Unter den Gefallenen befand sich auch der Dichter Theodor J?öruer.l Während des Waffenstillstandes wurde von beiden Seiten eifrig gerüstet; beide Theile bemühten sich auch um ein Bündnis mit Oestreich. Gegen Ende des Waffenstillstandes trat Oestreich offen aus die Seite der Verbündeten, Frankreich den Krieg erklärend. Dadurch wurden die Heere der Verbündeten denen Napoleons überlegen; sie hatten drei Armeen: die Nordarmee, 150 000 Mann stark unter Bernadotte, die schlesische Armee, 95 000 Mann stark, unter Blücher; die böhmische Armee, 230000 Mann stark, unter dem Fürsten Schwarzenberg stehend. Na-poleon's Stellung (bei Dresden) war also von drei mächtigen Heeren bedroht. (Bei dem Heere Schwarzenbergs, der zugleich Oberbefehlshaber aller Heere der Verbündeten war, befanden sich auch die drei Fürsten: die Kaiser von Rußland und Oestreich und der König von Preußen.) Am 10. August erreichte der Waffenstillstand sein Ende; an demselben Tage brach das östreichische Heer aus Böhmen hervor und zog nach Leipzig hin, um Napoleon von Dresden wegzulocken.
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