Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neue und neueste Geschichte - S. 164

1880 - Dillenburg : Seel
erstürmt und mußte trotz aller Anstrengung wieder aufgegeben werden. Erst nachmittags vier Uhr erschien Bernadotte auf dem Schlachtfelde, und da nun der Angriff ein allgemeiner wurde, war auf andern Seiten der Sieg bald errungen, und der Sturm auf Probslhaida konnte aufgegeben werden. Mitten in der Schlacht gingen die Sachsen und Würtemberger zu den Verbündeten über, wurden aber hinter die Schlachtlinie geschickt, weil man ihnen nicht recht traute und weil die Würtemberger während des Waffenstillstandes das Lützow'sche Corps niedergemacht hatten. Trüb und finster saß Napoleon auf einem alten Schemel bei der Windmühle; er sah seinen Schlachtenstern untergehen; stumm und düster umstanden ihn seine Generäle. Mit Anbruch der Nacht war die Schlacht entschieden; Napoleon raffte sich auf und eilte nach Leipzig, wo er sofort Anordnungen zum Rückzüge traf. Am Morgen des 19. October war das Schlachtfeld von Feinden leer; sofort ging es auf Leipzig zu, um auch die Stadt ' zu nehmen. Um 8 Uhr war Blücher schon vor Leipzig. Trotz tapferer Vertheidigung durch die Franzosen wurde die Stadt erobert; mittags 1 Uhr war sie in den Händen der Verbündeten. Schon den ganzen Morgen hatte der Rückzug des französischen Heeres gedauert; erst um 11 Uhr konnte der Kaiser die Stadt verlassen. Aber noch waren 20 000 in derselben zurück. Da ertönt plötzlich ein furchtbarer Schlag; die Elsterbrücke war durch ein Mißverständnis zu frühe in die Luft gesprengt worden. Nun wurde die Verwirrung noch größer; alles drängte in wilder Hast nach dem Flusse, mit auf irgend eine Weise zu entkommen; viele, die sich den Wellen anvertraut hatten, um hiuüberzuschwimmen, ertranken, unter ihnen auch der tapfere Polenheld Poniatowsky. Um 1 Uhr hielten die verbündeten Fürsten ihren Einzug in Leipzig, als Erretter und Befreier freudig begrüßt. Der König von Sachsen wurde als Kriegsgefangener nach Berlin geschickt. Ungeheurer Jubel erhob sich, als Blücher ankam; Kaiser Alexander ging ihm entgegen, umarmte ihn und dankte ihm dafür, daß er das Beste gethan habe. Auch Friedrich Wilhelm dankte ihm gerührt für seine Verdienste und erhob ihn zum General-Feld-^ marschall. Napoleon hatte in der Schlacht bei Leipzig an 70000 Mann an Todten und Verwundeten verloren; 300 Geschütze und 1000 Wagen waren die Beute der Verbündeten. Mit 100 000 Mann floh er dem Rheine zu. Aber auch die Verbündeten hatten schwere Opfer Zu verzeichnen; an 50000 lagen todt oder verwundet auf den Schlachtfeldern. Die Verwundeten waren kantn uuterzu-bringen; die Pflege derselben mußte bei der ungeheuren Zahl
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer