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1. Neue und neueste Geschichte - S. 168

1880 - Dillenburg : Seel
18. Zum 1815 in Frankreich einrückten. Bald zog ein englisch-niederländisches Heer von 100000 Mann von Norden her und ein 150 000 Mann starkes preußisches Heer von Osten her in Frankreich ein. Auch Napoleon hatte sehr schnell ein Heer von 150,000 Mann aufgebracht; mit diesem rückte er gegen Osten, um die Preußen und Engländer an der Vereinigung zu hindern und einzeln zu schlagen. Am 16. Juni schlug er die Preußen unter Blücher bei Signt),*) und am gleichen Tage kämpfte Nay gegen die Engländer unter Wellington. Bei Li gny hatte Napoleon^bedeutende Uebermacht, und Blücher würde wohl die Schlacht nicht angenommen haben, wenn er nicht von Wellington das Versprechen der Hülfe gehabt hätte. Dieser aber war durch Ney verhindert, die versprochene Hülfe zu senden. Blücher befand sich mitten im Kampfgewühl; ihm wurde das Pferd unter dem Leibe erschossen, und er kam mit einem Beine unter dasselbe zu liegen. „Nostiz!" rief er seinem Adjutanten zu, „jetzt bin ich verloren!" Dieser hielt mit geladener Pistole Wache Bei Blücher, bis es diesem möglich war, auf einem Pferde zu entkommen. Unterdessen hatte Gneisenau, welcher den Oberbefehl übernommen hatte,_ den Rückzug nach Wavre**) dirigirt, von wo die Engländer nicht sehr entfernt standen. Blücher sagte nach der Schlacht zu Gneisenau: „Wir haben Schlage gekriegt; wir müssen es wieder gut machen, ehe es wehe thut," und zu seinen Soldaten sagte er: „Ich werde euch wieder gegen den Feind fuhren, und wir werden ihn schlagen, denn wir müssen." Als Wellington am andern Morgen von dem Ausgange der Schlacht bei Ligny hörte, zog er seine Trnppen enger zusammen, um eine Schlacht für den folgenden Tag vorzubereiten. Bei Blücher ließ er anfragen, ob er ihn mit zwei Corps unterstützen wolle, und Blücher antwortete: „Nicht blos mit zwei Corps; mit meiner ganzen Armee!" Auf diese Zusage gestützt, nahm Wellington am andern Tage, den 18. Juni 1815, die Schlacht bei Waterloo auf, durch die die Macht Napoleons gänzlich vernichtet und Europa vor abermaliger Knechtung bewahrt wurde. Napoleon glaubte, er habe es mit den Engländern allein zu thun; Blücher wähnte er durch General Gronchy bei Wavre zurückgehalten. Ilm 11 Uhr begann er den Sturm auf die englischen Stellungen: der Kamps war sehr hartnäckig. Wellington leitete von seinem Standpunkte ans besonnen die Schlacht; in den dichtesten Kugelregen begab er sich und ermunterte die Seinen mit kurzen Worten. Während dessen hatte Blücher nur mit den größten Anstrengungen vorrücken können; schon frühe war er aufgebrochen, aber die aufgeweichten Wege ließen Geschütze und Mannschaften nur sehr langsam vorwärts kommen; dazu regnete es unaufhörlich. Als die Soldaten sich über den Regen beschwerten, sprach Blücher: „Kinder, scheltet mir den Regen nicht; das ist ja unser alter Auiirter von der Katz- *) spr. Linji. **) spr. Sbaror.
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