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1. Neue und neueste Geschichte - S. 169

1880 - Dillenburg : Seel
— 169 — Lach her. Da können wir dem König wieder Pulver sparen." Bei jeder Stockung rief er: „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" Als die Soldaten bei allzuschwierigen Stellungen meinten, es gehe unmöglich, sagte er: „Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehen, wir müssen vorwärts. Ich hab's ja meinem Freunde Wellington versprochen, und ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll !" Um zwei Uhr war er erwartet worden, erst um vier Uhr kam er auf dem Schlachtfelde an, wo die Engländer in so großer Bedrängnis waren, daß Wellington schon daran gedacht hatte, die Schlacht abzubrechen und sich zurückzuziehen. Sofort griff Blücher in die Schlacht ein; dadurch ermuthigt, machten auch die Engländer noch einen kräftigen Vorstoß, und die Schlacht war entschieden. Die feindlichen Co-lonnen waren durchbrochen und wandten sich zur Flucht. Das französische Heer erlitt eine totale Niederlage. Die Verfolgung des fliehenden Feindes übernahmen die Preußen; sie machten unermeßliche Beute an Geschützen, Wagen und Gepäck; auch Napoleons Wagen sammt seinem Hnt, Degen und Mantel fiel in ihre Hände; Napoleon hatte sich, als die Preußen nahe kamen, auf ein Pferd geworfen und war eiligst geflohen. Die Engländer nennen diese Schlacht die von Waterloo, die Preußen die von Belle-Alliance und die Franzosen die von Mont St. Jean. i. Der zweite Pariser Friede. Die Schlacht bei Waterloo hatte der Herrschaft der 100 Tage ein Ende gemacht; Napoleon wurde wieder abgesetzt. Vor Blücher erschienen Abgeordnete der Stadt Paris und baten, sie mit Einquartierung zu verschonen; Blücher aber eutgeguete: „Die Franzosen haben Jahre lang in Berlin ganz angenehm logirt; es soll kein Preuße, der mir bis hierher gefolgt ist, zurückkehren, ohne sagen zu können, daß die Pariser ihn angenehm bewirtet haben. Er verlangte, daß die Pariser ihre Gesuche in deutscher Sprache vor ihn brächten, und legte ihnen eine hohe Kriegscontribntion auf. Die zu Ehren der Schlacht bei Jena von den Franzosen erbaute und genannte Jenabrücke befahl er zu sprengen, und als der französische Minister ihm sagen ließ, er könne nicht glauben, daß Blücher im Ernste ein solches Kunstwerk zerstören wolle, ließ er ihm sagen, wenn er es nicht glauben wolle, so möge er sich nur morgen Mittag hinaufstellen. Die außerdeutschen Fürsten waren gegen Frankreich sehr, großmüthig und zwar zum Schaden Deutschlands und besonders . Preußens. Am 20. November 1815 wurde der zweite Pariser^-No-Friede geschlossen; durch denselben wurde Frankreich auf dieüicu\ lr Grenzen von 1789 zurückgebracht; es mußte 700 Millionen Franks Kriegsentschädigung bezahlen und bis zum Abtrag dieser Summe 150000 Mann Besatzungstruppen im Lande erhalten; Saar-loitis und Saarbrücken mußte es an Preußen abtreten, auch die geraubten Kunstschätze herausgeben; vergeblich aber war die
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