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1. Neue und neueste Geschichte - S. 199

1880 - Dillenburg : Seel
— 199 — leitung konnte und durfte keine Rücksicht darauf nehmeu. Fast sämmtliche Stadttheile auf dem linken Ufer der Seine wurden niedergeschmettert; die platzenden Granaten brachten große Gefahr in die Straßen. Dazu gingen Holz und Kohlen aus, das Gas giug zu Ende, so daß die ungeheure Stadt abends dunkel war; die Lebensmittel nahmen erschreckend rasch ab. Da sah der Befehlshaber Trochn endlich ein, daß die Stadt nicht mehr zu halten sei; er nahm seinen Abschied. Am 24. Januar erschien Jules Favre im deutschen Hauptquartier, um über die Kapitulation zu verhandeln; am 28. wurde die Stadt übergeben. Zugleich war ein Waffenstillstand abgeschlossen worden; derselbe wurde mehrmals verlängert, bis endlich die französische Nationalversammlung zu Bordeaux in der Nacht zum 1. März die l. von deutscher Seite gestellten Friedensbedingungen genehmigte. März Die wichtigsten derselben waren: 1) das Elsaß mit Ausnahme von Belsort und ein Fünftel von Lothringen mit Einschluß von Metz und Thionville tritt Frankreich an Deutschland ab; 2) Frankreich zahlt an Deutschland 5 Milliarden Frcs. (4000 Mill. Mark) Kriegsentschädigung, bis zu deren Abtragung deutsche Truppen einen Theil des französischen Landes besetzt halten. Auch der Stadt Paris wurde der Schmerz nicht erspart, deutsche Truppen in ihreu Mauern zu sehen; am 1. März zogen 50000 Deutsche in Paris ein, zogen aber schon am 3. wieder ab. Der eigentliche. Friede mit Frankreich wurde am 10. Mai 10. 1871 zu Frankfurt a. M. geschlossen. Mai e. Wiederaufrichlung des deutschen Kaiserreiches. Die deutsche Waffenbrüderschaft gegen den gemeinsamen Feind hatte bei den süddeutschen Staaten das Gefühl der Zugehörigkeit zu Alldeutschland mächtig gefördert; das erste Zeichen davon war die Einführung der norddeutschen Verfassung in den süddeutschen Staaten, durch welche die süddeutschen Staaten Baiern, Würtem-berg, Baden und Hessen gesetzlich mit dem norddeutschen Bunde verknüpft wurden. Auf Anregung des Königs Ludwig Ii. von Bauern baten die deutschen Fürsten und freien Städte den König Wilhelm, das deutsche Kaiserreich wieder aufzurichten, und boten ihm die Kaiserkrone au. Abgeordnete des Reichstages brachten dem König die Glückwünsche des deutschen Volkes nach Versailles; dort wurde am 18. Januar 1871 der König Wilhelm zum deutschen Kaiser ausgerufen.
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