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1. Biographien und Monographien - S. 25

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 25 — zu thun, nahmen sie die an der spanischen Ostküste gelegene Stadt Sagunt in ihre Bundesgemeinschaft auf. Doch Hannibal ließ sich nicht beirren, sondern rückte ohne Zögern oor Sagunt und eroberte und zerstörte es. Da forderte der römische feenat drohend die Auslieferung des Feldherrn, und als ihm dieselbe verweigert wurde, erklärte er an Karthago den Krieg. Hannibal hatte das nur gewünscht, und anstatt sich ans Maßregeln zur Verteidigung zu beschränken, traf er fofort Anstalten, die Feinde in ihrem eigenen Lande anzugreifen. Hannibal befaß alle Tugenden und Fertigkeiten eines tapferen Kriegsmaunes. Keiner feiner Waffengefährten übertraf ihn im Saufen, Reiten und Fechten, fein feftgebauter und dabei geschmeidiger Körper trotzte jeder Anstrengung und Ermüdung. Hitze und Kälte ertrug er mit gleicher Ausdauer, das Maß von Speise und Trank wurde durch das natürliche Bedürfnis, nicht durch die Luft bestimmt. Die Zeit des Wachens und Schlafens hing nicht ab vom Unterschiede des Tages und der Nacht, und oft sah man ihn mit einem kurzen Feldmantel bedeckt auf dem harten Boden liegen. Mit der größten Kühnheit suchte er Gefahren auf, mit der größten Befonnenhe t benahm er sich inmitten derselben. Als erster ging er in das Treffen, als letzter verließ er es. Sein freundliches Benehmen und seine ruhige Entschlossenheit erwarben ihm die Zuneigung und das Vertrauen feiner Krieger. Neben einer warmen Liebe zu feinem Vaterlandc, dessen Große und Glück das Ziel aller seiner Unternehmungen war, erfüllte ihn ein glühender Haß gegen die Römer. Am Altare des höchsten Gottes hatte ihn einst, den neunjährigen Knaben, der Vater ewige Feindschaft dem römischen Namen schwören lassen. Im Frühjahr 218 überstieg Hannibal mit einem Heere die Pyrenäen, zog längs der Meeresküste durch Gallien und erreichte nach einem verlustvollen Marsche über die Alpen die Landschaften Norditaliens. Nachdem er hier die Römer in zwei Treffen geschlagen, drang er in Mittelitalien ein und nahm seine Richtung aus Rom. Da eilte der Conful Flaminius herbei, um ihm eine Schlacht anzubieten. In einer Thalebene am trafime-ttifchert See (See von Perugia), an deren schmalem Eingänge Hannibal einen Teil seiner Truppen in den Hinterhalt gelegt, erwartete dieser den Feind. Kaum war Flaminius mit der Hauptmacht in die Ebene vorgerückt, als die Karthager von allen Seiten auf die überraschten Gegner losbrachen und fast ohne Kampf das ganze römische Heer vernichteten. 15000 Tote tagen auf dem Schlachtfelde, viele hatten ihr Grab in den Fluten des Sees gefunden, und die Überlebenden wurden zu Gefangenen gemacht. In Rom verbreitete die Nachricht von der erlittenen Nie-
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