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1. Biographien und Monographien - S. 45

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 45 — Wie schon Odoaker, so nahm auch Theodorich den dritten Teil alles Grund und Bodens für sein Volk in Anspruch. Im übrigen aber hatten die Italiener keine Ursache, sich über die Herrschaft des germanischen Königs zu beklagen. Er ließ alle alten Einrichtungen fortbestehen, und während er den Goten unablässige kriegerische Übung zum Beruf anwies, besetzte er die Beamtenstellen ausschließlich mit Römern. Zugleich zeigte er sich bemüht, Handel, Gewerbe und Ackerbau in umfassendster Weise zu fördern, so daß das Land unter seiner Fürsorge bald zu neuem Wohlstand emporblühte. Dennoch wollte es ihm nicht gelingen, die beiden Völker aufrichtig mit einander zu versöhnen. Da bemächtigte sich eine tiefe Mißstimmung des Königs, und in seinem Argwohn überlieferte er zwei der angesehensten Römer dem Tode. Der Kummer über diese rasche That verbitterte Theodorichs letzte Tage und stürzte ihn endlich ins Grab. Ein Jahr später bestieg Kaiser Juftinian den morgenländischen Herrscherthron. Dieser ließ durch seinen Feldherrn Belisar zuerst das Vandalenreich erobern und dann auch das Ostgotenreich angreifen, bessert Untergang indes erst durch Belisars Nachfolger Narses nach einer Reihe der blutigsten Schlachten herbeigeführt wurde. Aber nur bis zum Jahre 568 herrschten die Oströmer über Italien, da erschien Alboin mit den Lon gob a rden in der Halbinsel, nahm den größten Teil derselben in Besitz und erhob das nach langer Belagerung gewonnene Pa via zur Hauptstadt des nengegründeten Longobardenreichs. 2{. Lhlodwig. Im Jahre 481 wurde der junge Chlodwig König der salischen Franken, die in dem heutigen Belgien wohnten. Um dieselbe Zeit herrschte über den Rest der römischen Besitzungen in Gallien mit der Gewalt eines unabhängigen Fürsten der Statthalter Syagrius. Diesen überzog Chlodwig mit Krieg, besiegte ihn im Jahre 486 bei So isso ns, eroberte sein ganzes Land und legte dadurch den Grund zu dem nachmals so mächtigen Frankenreiche. Um Ansprüche auf Burgund zu erhalten, vermählte sich Chlodwig mit Chlotilde, einer Nichte des dortigen Königs, deren Vater dieser mit eigener Hand ermordet hatte. Chlotilde war Christin und suchte auch ihren Gemahl zu bewegen, die Lehre vom Gekreuzigten anzunehmen. Chlodwig wollte indes lange nichts davon wissen, bis er in den Krieg gegen die Alemannen zog. Die letzteren hatten ihre Herrschaft bereits über den Elsaß ausgedehnt und gedachten nun auch die am Mittelrhein wohnenden ripna-
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