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1. Biographien und Monographien - S. 56

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 56 — schwachen Nachfolgern indes geriet das Reich immer mehr in Verfall, bis mit Ludwig dem Kinde das Geschlecht der Karolinger in Deutschland ausstarb. 26. Die Ausbreitung des Christentums unter den Germanen. Nachdem das Christentum bereits vor und während der Völkerwanderung zu den Goten, Vandalen, Bnrgunden und Langobarden, zu den Franken, Alemannen und Angelsachsen gekommen war, fand es zu den Zeiten der Mero-vinger und Karolinger auch in Deutschland selbst Eingang. Die meisten jener frommen Sendboten, welche unsern heidnischen Vorfahren das Licht des Glaubens brachten, entstammten den britischen Inseln. So durchzog zu Ende des 6. Jahrhunderts der irische Mönch Columban mit zwölf Gehilfen das Land zwischen den Alpen und der Donau und bekehrte viele der Bewohner zu dem Evangelium von Jesu Christo. Einer der Gehilfen, Gallus, blieb krank in der Nähe des Bodensees zurück, verließ auch nach seiner Genesung jene Gegend nicht und gründete während einer langen, segensreichen Wirksamkeit das berühmte Kloster St. Gallen. Ein anderer Irländer, Namens Kilian, hatte Zutritt bei dem Herzog Gosbert in Würzburg gesunden, und schon glaubte er denselben für das Christentum gewonnen zu haben, als ihn die Herzogin Geilana in Abwesenheit des Gemahls ermorden ließ. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um zur Bekehrung der Friesen thätig zu fein. Seine Bemühungen waren von solchem Erfolg, daß sich eine nicht geringe Zahl von Kirchen und Klöstern im Lande erhob, eine große Menge Heiden zur Taufe geführt wurde und der Papst ihn für feine Verdienste zum Bis ch os von Utrecht ernannte. Unter seinen Gehilfen am Werke der Mission zeichneten sich besonders Switbertns und die Brüder Ewald aus, die in dem heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verkündeten. Der erstere erhielt von dem fränkischen Hausmeier Pipin von Heristal eine wüst liegende Insel im Rhein, der Wehrt geheißen, aus der er ein Kloster erbaute, aus dem später die Stadt Kaiserswerth entstand. Der bedeutendste unter allen Glaubensboten, der wegen seiner ausgebreiteten und folgenreichen Wirksamkeit der „Apostel der Deutschen" genannt wird, war Bonifacius oder Winfried, wie feitt eigentlicher Name lautet. Voll von dem Verlangen, Menschen zu Christo zu führen, kam er im zweiten Jahr-
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