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1. Biographien und Monographien - S. 57

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 57 — zehnt des 8. Jahrhunderts von England herüber und predigte zuerst an Willibrords Seite den Friesen das Evangelium. Dann wandte er sich nach Franken, Thüringen und Hessen, wo er eine wahrhaft großartige Thätigkeit entfaltete und Tausende von Heiden zur Annahme der Taufe bewog. Anfangs hatte er allerdings mit mancherlei Schwierigkeiten zu kämpfen, nachdem er aber die dem Donnerer geweihte Eiche bei Geismar umgehauen, wurde das Volk seinen Mahnungen immer zugänglicher, und die heiligen Haine und Götzenaltäre verschwanden allmählich, um christlichen Gotteshäusern platzzumachen. Dreißig Kirchen und Klöster sind von Bonisaeius in jenen Gegenden gegründet worden, und vier Bistümer, Würzburg, Fritzlar, Erfurt und Eichstädt, verdankten dem britischen Glaubensboten ihre Entstehung. Die berühmteste seiner Stiftungen indes ist das Kloster zu Fulda, dem er seine ganz besondere Fürsorge zuwandte, und das ein Hauptsitz gelehrter Bildung im Mittelalter wurde. Dem römischen Stuhle zeigte sich Bonisa-cins stets treu ergeben, und der Papst erwies sich dankbar dafür, indem er ihn zum Erz bis chof von Mainz und zu seinem Bevollmächtigten in kirchlichen Dingen ernannte. Obgleich der mehr als siebzigjährige Greis in dieser seiner Stellung wohl hätte der Ruhe pflegen können, trieb ihn doch der Eifer für die Sache des Herrn noch einmal nach Fries land. Dort fand er im Jahre 755 durch eine heidnische Rotte, die in ihm den Feind ihrer Götter haßte, mit seinem ganzen Gefolge ein gewaltsames Ende. Seine Leiche wurde nach Fulda gebracht, um hier dem Wunsche des Märtyrers gemäß ihre letzte Ruhestatt zu erhallen. Durch das Schwert Karls des Großen bezwungen, sahen sich in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts die Sachsen genötigt, die Lehre von dem Gekreuzigten anzunehmen, und in der ersten Hälfte des folgenden Jahrhunderts wurde der Same des Evangeliums auch in den Ländern des germanischen Nordens ausgestreut. Bald nach dem Regierungsantritte Ludwigs des Frommen kam der aus seiner Heimat vertriebene Dänenkönig Harald nach Aachen, um bei dem Kaiser, dem er als Oberherrn huldigte, Hilfe zu suchen. Dieser gewährte ihm seine Bitte, und wenn auch das neugeschlossene Bündnis äußerlich nur wenig nützte, so bahnte es doch dem Christenturne den Weg in das nordische Jnselreich. Der Erzbischof Ebbo von Rheims folgte mit einer Anzahl Glaubens-boten den fränkischen Heeren, und es gelang ihm während einer zweijährigen Wirksamkeit, viele Dänen zu dem Heile in Christo zu führen. Einige Zeit darauf erschien Harald abermals am kaiserlichen Hofe und empfing zu Mainz mit seiner Gemahlin, seinem Sobne und allen seinen Begleitern, mehr als vierhundert
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