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1. Biographien und Monographien - S. 72

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 72 — fält, sie schufen eine Menge trefflicher Einrichtungen und belebten Handel und Gewerbe. Wie Johann I zeichnete sich anch sein Sohn Otto Iv „mit dem Pfeile" durch Kriegsmut und unternehmenden Sinn aus. Der größte Teil seiner Regierung ist mit Fehden wider Polen, Pommern, 9)?ecf lenbitrg und besonders wider Älagdeburg angefüllt. In dem Kampfe mit dem letzteren war er übrigens nicht glücklich. Bei Fr ose geschlagen und gefangen genommen, wurde er in einen hölzernen Käfig gesperrt und nur gegen Zahlung von 4000 Mark Silber wieder in Freiheit gesetzt; und als er den Krieg erneuerte, traf ihn bei der Belagerung'von Staßfurt ein Pfeil, dessen Spitze er jahrelang im Kopse herumtrug. Dennoch erreichte er zuletzt seinen Zweck: sein Bruder Erich wurde zum Erzbischof von Magdeburg erwählt, was man ihm bisher so hartnäckig verweigert hatte. In Ottos Iv Neffen Waldemar finden sich noch einmal alle die hohen Eigenschaften vereinigt, welche die Glieder des ascanischen Hauses zierten. In unbezwinglichem Thatendrang warf er sich aus einer Fehde in die andere, und die Fürsten von Mecklenburg, Pommern und Polen, von Meißen und von Thüringen mußten die Schwere seines Armes fühlen. In den bedenklichsten Kampf verwickelte ihn ein Streit mit dem Fürsten von Rügen wegen der Stadt Stralsund. Fast den ganzen Norden und Osten Europas rief sein Gegner wider ihn in die Waffen; doch Waldemar focht mit einer Tapferkeit, welche die Verbündeten bewog, ihre hochfahrenden Pläne aufzugeben und den Markgrafen in seinem Besitztum ungekränkt zu lassen. Ein Jahr uach Waldemars Tode starb das ascanische Fürstenhaus aus, und Brandenburg kam an die Wittelsbacher und fünfzig Jahre später an die Luxemburger. Aber weder die einen noch die andern vermochten ihm seine bisherige Macht und Blüte zu bewahren, die es erst unter den Hohenzollern wieder erlangen sollte. 33. Rudolf von Habsburg. Während Friedrich Ii in Italien kämpfte, suchten sich die deutschen Fürsten so viel als möglich unabhängig zu machen. Dieses Streben bewog sie auch, kein neues einheimisches Reichsoberhaupt zu wählen, als der letzte hohenstausische Herrscher Konrad Iv und dessen Gegenkönig Wilhelm von Holland kurz nacheinander aus dem Leben schieden. So trat ein Interregnum oder Zwischenreich ein, und 17 Jahre lang wurde Deutschland der Schauplatz der wildesten Unordnung. Fürsten und Herren handelten ganz nach Gutdünken, unaufhörliche Fehden
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