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1. Biographien und Monographien - S. 118

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 118 — Peter der Große von dem bei Narwa erlittenen Verluste und brach mit einem neuen zahlreichen Heere nach den Ostseeprovinzen auf. Er eroberte ganz Jngermanland und einen Teil von Livland und faßte den Riesenplan, mitten im Kriege am Einfluß der Newa in den finnischen Meerbusen eine Stadt zu erbauen, die nach seinem Namen Petersburg heißen sollte. Mit ungeheurem Kostenaufwands wurden Steine aus entfernten Gegenden herbeigeführt, und viele Tausende von Menschen mußten unablässig arbeiten, um da Häuser und Paläste aufzurichten, wo man bisher nur Sümpfe und Moräste gesehen. Der Zar legte selbst Hand an, und binnen wenigen Jahren begann sich Petersburg zu erheben, so schön und regelmäßig wie irgend eine andere Stadt Europas. Noch war die großartige Schöpfung nicht weit über die ersten Anfänge hinaus gediehen, als Karl aus Sachsen herbeieilte und seinen Weg direkt auf Moskau nahm. In mehreren siegreichen Gefechten trieb er die Gegner vor sich her, wich aber dann von der ursprünglich eingeschlagenen Richtung wieder ab und wandte sich nach der Ukraine, wo er sich mit dem Kosaken-Hetmann M a zeppa vereinigte, der sich von Rußland unabhängig zu machen gedachte. Sein Heer hatte auf dem Marsche durch die Ungunst der Witterung, durch Mangel an Mundvorrat und durch übermenschliche Strapazen furchtbar gelitten, trotzdem ließ er sich nicht von dem Vorsatze abbringen, die unter solchen Umständen höchst bedenkliche Belagerung von Pnltawa zu unternehmen. Da erschien Peter an der Spitze einer vierfach überlegenen Streitmacht, griff den König unter den Mauern der Festung an und lieferte ihm eine Schlacht, welche das schwedische Heer vollständig vernichtete (1709). Karl selbst entging nur mit Mühe der Gefangenschaft und rettete sich nach Bender zu den Türken, welche sich durch sein Zureden bewegen ließen, dem Zaren den Krieg zu erklären. Schon hatte ein türkisches Heer von 200 000 Mann die Russen am Pruth so gänzlich eingeschlossen, daß sie nicht mehr entkommen konnten, als es Peters Gemahlin und späteren Nachfolgerin Katharina (einem deutschen Mädchen aus niederem Stande, das der Zar zu sich auf den Thron erhoben) gelang, den Großwesir zu bestechen, so daß dieser die Gegner entwischen ließ. Bald darauf schloß Peter mit dem Sultan Frieden, in welchem er demselben das wichtige Asow zurückgab. Nicht viel glücklicher kämpften die Schweden gegen die den Krieg erneuernden Dänen und Polen, welche letzteren August den Starken wieder als König angenommen hatten. Auch Friedrich Wilhelm I von Preußen mischte sich jetzt in den Streit, dessen Ausgang ihm nicht gleichgiltig sein konnte, und besetzte mit Zustimmung beider Teile Stettin. Da traf Karl Xii, dem die Türken die Gastfreundschaft aufgesagt, unerwartet in Pommern
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