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1. Biographien und Monographien - S. 133

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 133 — großen Königs unterbrochen. Polen, einst mächtig und blühend, war unter seinen Wahlkönigen einer unseligen innern Verwirrung anheimgefallen. Fortwährender Hader zwischen den verschiedenen Adelsparteien, Feindseligkeiten zwischen den Katholiken und Andersgläubigen, tumultitarische Auftritte auf den sprichwörtlich gewordenen Reichstagen und die Ohnmacht der Herrscher drohten den unglücklichen Staat der Auflösung entgegen zu führen. Unter solchen Verhältnissen wurde es Rußland nicht schwer, einen überwiegenden Einfluß in dem Nachbarreiche zu gewinnen. Dies mußte natürlich die Besorgnis Preußens und Österreichs erregen, und um zu verhindern, daß sich Rußland allein vergrößere, einigten sie sich lieber mit ihm im Jahre 1772 zu einer i( ersten) Teilung Polens, in welcher Friedrich Westpreußen außer Thoru und Danzig erhielt. Nach dem Tode Franz'i bestieg sein Sohn Joseph Ii, einer der begabtesten und volksfreuudlichften Fürsten, den Kaiser-thron. Dieser nahm nach dem Aussterben des bair^scheu Kurhauses einen Teil des verwaisten Landes in Besitz, ohne die rechtmäßigen Ansprüche des Pfalzgrafen von Zweibrücken zu beachten. Da warf sich Friedrich zum Verteidiger des letzteren aus und rückte mit einem Heere in Böhmen ein. Doch kam es zu keinem Kampfe, und schon im folgenden Jahre machte der Friede dem unblutigen Kriege ein Ende und sicherte dem Pfalzgrafen fein Erbe. Um aber auch für die Zukunft gegen die Machtbestrebungen Österreichs gerüstet zu sein, stiftete Friedrich den deutschen Fürstenbund, in welchem sich die Beteiligten zu gegenseitigem Beistände bei Beeinträchtigung ihrer Rechte verpflichteten. Am 17. August 1786 starb Friedrich der Große, nicht ahnend, welch' schweren Zeiten das durch ihn erhobene Preußen entgegen ging. 50. Die französische Revolution. Ludwigs Xiv Eroberungssucht und Prachtliebe und Ludwigs Xv bodenlose Verschwendung hatten Frankreich eine unermeßliche Schuldenlast aufgebürdet, deren Druck ausschließlich ans den Bürgern und Bauern ruhte, während Geistliche und Edelleute Steuerfreiheit genossen. Dieser Umstand sowie die in den Hofkreisen herrschende Liederlichkeit erzeugten Haß und Verachtung gegen das Königtum und die oberen Stände und machten im Volke den Wunsch nach freieren Staatseinrichtungen rege. Dazu kam das Beispiel der englischen Kolonien Nordamerikas, die sich unter Führung Georg Washingtons ihre Unabhängigkeit erstritten und eine Republik gründeten. Frank-
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