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1. Biographien und Monographien - S. 137

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 137 — Franz Ii zu gemeinsamem Schutze des französischen Königtums und ließ zu dem Zwecke den Herzog Ferdinand von Braunschweig, den Neffen des Siegers von Creseld und Minden, im Spätsommer 1792 über Frankreichs Grenze rücken. Aber die Drohung des Feldherrn, Paris dem Erdboden gleichmachen zu wollen, rief Hunderttausend vou Franzosen unter die Waffen, und die Preußen sahen sich in der Champagne zur Umkehr genötigt. Die Franzosen folgten den Zurückweichenden, drangen siegreich in den Niederlanden vor und nahmen im raschen Anlaufe Mainz. Mit mehr Ruhm stritten die Verbündeten, denen sich nach der Ermordung Ludwigs Xvi auch die meisten übrigen europäischen Mächte anschlossen, im nächsten Jahre. Die Österreicher schlugen die Gegner in den Niederlanden aufs Haupt, die Preußen gewannen Mainz zurück, und eine englisch-spanische Flotte eroberte Toulon. Doch immer neue Scharen von Republikanern strömten nach dem Kriegsschauplätze, unter dem Gesänge der „Marseillaise" stürzten sie sich in den Kampf, und ihr kühner Todesmut zwang das Glück, sich bald wieder auf ihre Seite zu weuden. Die Österreicher wurden aus deu Niederlanden vertrieben, und die Preußen mußten sich trotz zweier Siege bei Kaiserslautern über den Rhein zurückziehen. Mißmutig verließ Friedrich Wilhelm die gemeinsame Sache und schloß tut April 1795 den Frieden zu Basel, in welchem er den Franzosen das linke Rheinufer preisgab. Für das, was Preußen im Westen verlor, wurde es im Osten reichlich entschädigt. Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt für den Fall, daß dieses seine Verfaffnng ändern und das Wahlreich in eine erbliche Monarchie umwandeln wolle. Rußland, das bei einer Befestigung der innern Verhältnisse des Nachbarlandes seinen Einfluß auf dasselbe zu verlieren fürchtete, erhob Einspruch dagegen und ließ die angrenzenden Gebiete durch seine Truppen besetzen. In einen neuen Krieg aber konnte sich Friedrich Wilhelm nicht einlassen, und so gab er den Anträgen Rußlands Gehör und einigte sich mit ihm im Jahre 1793 zu einer zweiten Teilung Polens, in welchem Preußen die jetzige Provinz Posen nebst Thorn und Danzig zugestanden wurde. Erbittert über diese Gewaltthat bewaffnete der edle Koszinsko sein Volk mit Sensen, um das Vaterland zu befreien., Doch er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Österreich angeschlossen, nicht gewachsen. Er wurde geschlagen und gefangen genommen, worauf die Verbündeten im Jahre 1795 die dritte Teilung Polens vollzogen, welche dem letzteren für immer ein Ende bereitete und Preußen durch das ganze Land auf dem linken Weichselufer mit der Hauptstadt Warschau vergrößerte.
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