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1. Biographien und Monographien - S. 140

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
nirgends Widerspruch, als er am 18. Mai 1804 der Republik ein Ende machte und als Kaiser der Franzosen den wieder aufgerichteten Thron bestieg. Auf sehten Wunsch eilte sogar der Papst über die Alpen und vollzog am 2. Dezember desselben Jahres die Salbung des „neuen Cäsar" mit eigener Hand. Nun wurden auch die in Norditalien gegründeten Republiken in ein monarchisches Staatswesen umgewandelt, und Napoleon setzte sich zu Mailand als König von Italien die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt. Die errungenen Erfolge, so beispiellos sie in der Geschichte dastehen, genügten dem Ehrgeiz Napoleons gleichwohl nicht, und schon im nächsten Jahre nötigte er durch seinen Übermut Österreich und Rußland zu einem neuen Kriege. Nachdem er sich der Bundesgenossenschaft Badens, Würtembergs und Baierns versichert, rückte er rasch über den Oberrhein nach Süddeutschland vor, während der Marschall Bernadotte vom Mittelrhein aus durch das preußische, also neutrale Gebiet von Ansbach marschierte. Infolge dessen konnten die Österreicher, welche bei Ulm standen und eine Verletzung des Völkerrechts natürlich nicht in ihre Berechnung gezogen, von zwei Seiten zugleich augegriffen und nach kurzem Kampfe teils zersprengt, teils aufgerieben, teils gefangen genommen werden. Auf die Kunde davon trat Erzherzog Karl, der in Italien vorgedrungen war, schleimigst den Rückzug an, um womöglich seine Vereinigung mit dem in Mähren versammelten österreichisch-russischen Heere zu bewirken. Aber Napoleon kam ihm zuvor und errang über das letztere am 2. Dezember 1805 in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz einen vollständigen Sieg. Vier Wochen später schloß Franz Ii den Frieden von Preßburg, in welchem er Venedig, Tyrol und seine schwäbischen Besitzungen an Frankreich und dessen Verbündete abtreten und die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg als Könige anerkennen mußte. Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu gründen und alle europäischen Reiche seiner Botmäßigkeit zu unterwerfen. Zu dem Zwecke machte er seinen Bruder Joseph zum König von Neapel, seinen Bruder Ludwig zum König von Holland, seinen Schwager Murat zum Großherzog von Berg und seinen Stiefsohn Engen Beauharnais zum Vizekönig von Italien. Um auch das halbe Deutschland aufs engste mit sich zu verbinden, stiftete er mit Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau und einer Anzahl anderer deutscher Fürstentümer den Rheinbund und ließ sich zum Protektor (Beschützer) des- -selben wählen. Alle Bundesglieder sollten im Innern völlig souverän sein, Frankreich aber das Recht haben, ihre Waffen-
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