Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Biographien und Monographien - S. 150

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 150 — berg trieb an der Spitze der russischen Garde-Kosacken und eines preußischen Dragoner-Regiments die Feinde wieder zurück, und am Abend hatten beide Heere dieselbe Stellung inne wie am Morgen. Bei Lindenan, westlich von Leipzig, wurden die Österreicher trotz der größten Tapferkeit vollständig geschlagen. Dagegen errang Älücher bei Möckern, im Norden der Stadt, einen herrlichen, aber blutigen Sieg. Unter schweren Opfern erstürmten die Preußen nach drei vergeblichen Angriffen das Dorf und jagten die Franzosen bis unter die Mauern von Leipzig. Der nächste Tag, ein Sonntag, brachte keinen Kampf, da Napoleon, wiewohl erfolglos, Unterhandlungen anzuknüpfen suchte. Für den 18. Oktober zog er seine Truppen um das weiter rückwärts gelegene Dorf Probsthaida zusammen, in dessen Nähe er selbst auf einem Windmühlenhügel seinen Standpunkt nahm. Rechts und links drangen die Verbündeten allmählich siegreich vor, doch das hartnäckig verteidigte Probsthaida vermochten sie nicht zu nehmen. Sich auch den folgenden Tag zu behaupten, konnten indes die Franzosen nicht hoffen, da ihre Kräfte viel zu sehr geschwächt waren. So sah denn Napoleon seine Träume von Weltherrschaft zerronnen, und auf einem Schemel neben der Windmühle diktierte er beim Scheine des Wachtfeuers die Befehle zum Rückzüge. Am Morgen des 19. Oktober fanden die Verbündeten das Schlachtfeld vom Feinde verlassen. In wilder Hast drängten sich die Fliehenden durch die Thore und Straßen Leipzigs, ihnen nach in raschem Siegerschritt die Verfolger. Mehr als 15000 Franzosen wurden hier noch gefangen genommen und eine nicht geringe Zahl in die Fluten der Elster getrieben, da Napoleon die über den Fluß führende Brücke hinter sich hatte in die Luft sprengen lassen. Auf dem Marktplatze reichten sich die verbündeten Monarchen die Hände und beglückwünschten sich zur endlichen Befreiung Deutschlands. Auch die Bewohner Leipzigs jubelten laut über den errungenen Sieg, denn nur gezwungen hatten die Sachsen für die fremde Sache gekämpft, und noch während der Schlacht waren sie in einer Stärke von 4000 Mann zu ihren deutschen Landsleuten übergegangen. In Eilmärschen wandte sich Napoleon der französischen Grenze zu, mußte sich aber bei Hanau erst noch durch die vou ihm abgefallenen Baiern durchschlagen. In der Neujahrsnacht zu 1814 setzte Blücher in der Gegend von Koblenz über den Rhein, während der Kronprinz von Schweden weiter nördlich und Schwarzenberg weiter südlich den Fluß überschritt. Auf dem Boden Frankreichs kam es nun zu einer Reihe wechselvoller Kämpfe, die am 10. März mit dem Siege Blüchers bei Laon endeten. Da zog Napoleon nach Osten ab, in der Hoffnung, die Gegner ebeufalls dorthin zu locken. Doch man ließ sich nicht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer