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1. Biographien und Monographien - S. 151

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 151 — beirren und setzte ohne Zögern den Marsch auf die französische Hauptstadt fort Am 30. März wurde der stark befestigte Mont* in artre erstürmt, und am folgenden Tage, den 31. März 1814, hielten die Verbündeten ihren Einzug in Paris. Als Napoleon von dem Geschehenen Kunde bekam, war es bereits zu spät. Am 1. April sprach der französische Senat seine Absetzung aus und ries den Bruder des Hingerichteten Königs, Ludwig Xviii, auf den Thron. Der gestürzte Herrscher besaß keine Mittel mehr, den Kampf um Krone und Reich weiterzuführen, und mußte sich mit der kleinen Insel Elba begnügen. Mit Staunen und Unwillen aber vernahmen die Völker, wie sehr Frankreich in dem bald darauf erfolgenden (ersten) Pariser Frieden geschont wurde. Es behielt seinen Umfang, wie es ihn vor der Revolution besessen, brauchte keine Kriegskosten zu zahlen und empfing selbst die Gefangenen ohne Lösegeld zurück. Im Herbst 1814 begaben sich die europäischen Fürsten oder deren Gesandte nach Wien, um die Verhältnisse der Staaten aufs neue zu ordnen. Doch die Verhandlungen zogen sich nicht nur bedenklich in die Länge, die bisher verbündeten Mächte gerieten auch unter sich in offenen Zwist. Dieser Umstand erweckte in Napoleon die Hoffnung, die verlorene Herrschaft wiedergewinnen zu können, eine Hoffnung, welche durch die steigende Unzufriedenheit der Franzosen mit der zurückgekehrten Königsfamilie noch genährt wurde. In aller Stille stieg er mit einer Schar seiner Getreuen zu Schiffe und landete am 1. März 1815 bei Cannes in Südfrankreich. Von Schritt zu Schritt wuchs die Zahl feiner Anhänger, sämtliche ihm entgegen gesandten Truppen gingen zu ihrem hochverehrten Kaiser und Feldherrn über, und schon am 20. März hielt dieser unter dem Jubel des Volkes seinen Einzug in Paris. Da ließen die Monarchen allen Hader und Streit fahren, erklärten Napoleon als einen Ruhestörer in die Acht und schickten ihre Heere dem Rheine zu, um ihn von dem so schnell zurückgewonnenen Throne zum zweiten Male herabzustürzen. Die Preußen und Engländer, jene unter Blücher, diese unter Wellington, hatten in den Niederlanden, und zwar in der Gegend von Brüssel, Stellung genommen. Hier suchte sie Napoleon an der Spitze einer zahlreichen Armee auf, um zunächst Blücher am 16. Jnni 1815 bei Ligny mit überlegener Macht anzugreifen, während er Wellington durch eine kleinere Abteilung beobachten und beschäftigen ließ. Die Preußen kämpften mit all dem Heldenmute, den sie in den Schlachten der vorigen Jahre bewiesen hatten. Aber umsonst stürzten sie sich mit todesver-achtender Tapferkeit in das feindliche Feuer, die Zahl der Gegner war zu groß, und sie mußten sich schließlich zum vollen Rückzüge wenden. Der greise Feldmarschall selbst, der mit seinem getöteten
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