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1. Biographien und Monographien - S. 152

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 152 — Pferde zum Falle faxn, entging nur durch den Beistand des treuen Nostitz der Gefahr, auf dem Schlachtfelde zu bleiben und von den Franzosen gefangen genommen zu werden. Nachdem Napoleon den General Grouchy zur Verfolgung der Preußen abgesandt, griff er am 18. Juni die auf den Götzen von Waterloo ausgestellten Engländer an. Wellington wich denn auch dem Kampfe nicht aus, da ihm Blücher in bestimmtester Weise seine Hilfe zugesagt hatte. Sturm auf Sturm schlug der englische Feldherr ab, zuletzt aber zweifelte er doch, ob feine in der Minderzahl befindlichen Krieger bis zum Abend würden ausharren können. Endlich donnerten im Rücken und zur Seite des Feindes die Kanonen: die ersehnte Hilfe war da. Blücher hatte den General Thielemann gegen Grouchy zurückgelassen und war dann nach Waterloo aufgebrochen, das er trotz des herabströmenden Regens und des ausgeweichten Bodens auch rechtzeitig erreichte. Als Napoleon die Preußen, die er auf der Flucht nach dem Rheine glaubte, so unerwartet erscheinen sah, bot er alle Kräfte auf, um die erschütterten englischen Linien möglichst rasch noch zu sprengen. Doch die Ankunst ihrer Verbündeten, die sofort in das Gefecht eingriffen, verlieh den Engländern frischen Mut, und ohne zu wanken hielten sie auch den letzten gewaltigen Anprall aus. Die alte Garde, Napoleons beste Truppe, wurde fast gänzlich vernichtet, und bald ging das gesamte französische Heer in wilder Flucht auseinander. Bei der Metern Belle-Allianee („schöner Bund") begrüßten sich die beiden siegreichen Feldherren in herzlicher Umarmung und trafen dann Anstalten zur wirksamen Verfolgung des geschlagenen Feindes. Unaufhaltsam drangen die Verbündeten bis Paris vor, und am 7. Juli (1815) öffneten sich ihnen zum zweiten Male die Thore der französischen Hauptstadt. Napoleon suchte nach Amerika zu entkommen, mußte sich aber zu Nochefort den Engländern ergeben, die ihn nach der Insel St. Helena brachten, wo er infolge des ungewohnten Klimas und des Mangels an Thätigkeit am 5. Mai 1821 starb. Frankreich wurde im zweiten Pariser Frieden gezwungen, über 500 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen, bis zu deren Abtragung 150000 Mann fremde Truppen zu unterhalten und einige ehemalige deutsche Gebiete herauszugeben. Noch während des Krieges waren auch die Verhandlungen des Wiener Kongresses zum Abschluß gediehen. Preußen wurde für die großen Opfer, die es gebracht, durch die Zurückgabe aller vor dem Tilsiter Frieden besessenen Länder, mit Ausnahme eines Teiles von Polen, sowie Ansbachs und Bayreuths, ferner durch die Hälfte des Königreichs Sachsen und durch ausgedehnte Gebiete zu beiden Seiten des Rheins
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