Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Biographien und Monographien - S. 167

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
fort begonnen. Da entwarf Gambetta einen kühnen Plan. Bourbaki, der bisher an der Loire gekämpft, sollte mit überlegenen Streitkräften Werder zurückdrängen und durch den Elsaß in Süddeutschland einfallen. Doch die bewunderungswürdige Tapferkeit der deutschen Truppen wandte die drohende Gefahr glücklich ab. Hinter sich die belagerte Festung, vor sich den dreimal so starken Feind, schlug Werder in den Tagen des 15., 16. und 17. Januar 1871 die glorreiche Schlacht bei Belfort und nötigte die Gegner zum Rückzüge. Es war, wie der König selbst rühmend anerkannte, eine der größten Waffenthaten aller Zeiten. General Mantenffel mit der neugebildeten Südarmee übernahm die Verfolgung und trieb die Franzosen nach der Schweiz, wo sie ihrer 80000 das Gewehr strecken mußten. Einige Wochen später fiel Belsort in die Hände der Deutschen. Der Krieg neigte sich dem Ende zu, nur Paris widerstand noch. Die Belagerten wehrten sich mit zäher Ausdauer, unterhielten aus den zahlreichen Forts ein regelmäßiges Geschützfeuer gegen die deutschen Stellungen und unternahmen von Zeit zu Zeit mehr oder weniger heftige Ausfälle, welche freilich sämtlich mit Verlust zurückgeschlagen wurdeu. Erst als alle Gambetta'schen Kriegspläne gescheitert waren, das Bombardement der Deutschen wiederholt Feuersbrünste verursachte und der Mangel in der Riesenstadt immer mehr überhand nahm, begann man an Frieden zu denken. Am 28. Januar 1871 wurde im Hauptquartier zu Versailles ein Waffenstillstand abgeschlossen, der die Übergabe von Paris zur Folge hatte. Am 26. Februar einigte man sich über die Friedensbedingungen, die am 2. März die allerhöchste Genehmigung und am 10. Mai im Frieden zu Frankfurt ihre endgiltige Bestätigung erhielten. Frankreich trat Deutsch-Loth-ringen mit Metz und Elsaß außer Belsort au Deutschland ab und verpflichtete sich zur Zahlung von 4000 Millionen Mark Kriegskosten, bis zu deren Erlegung die nordöstlichen Teile des französischen Gebiets von deutschen Truppen besetzt bleiben sollten. Die größte und segensreichste Errungenschaft dieses Krieges ohne gleichen aber ist die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches. Fürsten und Volk hatten erkannt, daß nur im treuen und festen Zusammenhalten das Heil des Vaterlandes liege. Darum traten Baiern, Württemberg, Baden und Hessen dem bisherigen norddeutschen, nunmehr deutschen Bunde oder deutschen Reiche bei, und sämtliche Fürsten und freien Städte boten nach dem Vorgänge des hochherzigen Königs Ludwig von Baiern dem preußischen Heldenkönige die Kaiserkrone an. So wurde denn am 18. Januar 1871 zu Versailles, wo zu den Zeiten Ludwigs Xiv so mancher Plan zu Deutschlands Verderben geschmiedet worden, im Beisein vieler deutschen Fürsten König
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer