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1. Alte Geschichte - S. 148

1910 - Berlin : Salle
148 Die Römer. der nicht nur Frieden mit der Kirche machte, sondern ihre Organisation dem Staate anfügte. Nicht in einem Punkt verlangte er eine Änderung, trat vielmehr ganz aus seinem früheren heidnischen Vorstellungskreis in den christlichen ein. Er sagte sogar, er komme, den lange erledigten Posten von David und Salomo einzunehmen. Wie das Christentum Weltreligion wurde. Im griechisch-römischen Weltreich unterlagen die verschiedenen Religionen, die fast alle eine Kultusstätte in Rom gefunden hatten, einer allmählichen Umbildung durch innere und äußere Verhältnisse. Sie stießen erstens die Bestandteile ab, die nicht mehr zeitgemäß waren, wie z. B. die Menschenopfer, sie nahmen zweitens Wertvolles aus den Nachbarreligionen auf und suchten schließlich einen inneren Zusammenhang herzustellen zwischen der religiösen Erkenntnis und der persönlichen Sittlichkeit, wobei sie schließlich eine starke Propaganda entfalteten (die Ausbreitung einer Lehre). Aus allen diesen Versuchen ist aber, mit einer einzigen Ausnahme, keine Weltreligion hervorgegangen; denn auch das Judentum, das vorübergehend mir anderen Religionen und besonders mit griechischer Philosophie in Berührung geriet, zog sich schon im 2. Jahrhundert wieder auf sich selbst zurück und blieb wesentlich eine auf die eigene Nation beschränkte Lehre. Aber aus dem Judentum wuchs eine Bewegung auf, die wirklich zur Weltreligion geworden ist, denn der, der sie leitete und für alle Zeit an feinen Namen und seine Person geknüpft hat, der Heiland Jesus Christus, war kein berufsmäßiger Lehrer, Priester oder Schriftgelehrter. Nicht Weltflucht predigte Christus den Seinen, die Kräfte der Natur sollten nicht abgetan, sondern im Dienste des Nächsten verwendet werden. Ebensowenig wollte Christus nur eine neue soziale Ordnung der Dinge herbeiführen. Er verkündigte das Reich Gottes als ein kommendes, in dem jeder einzelne mit dem Glauben an Gott und der Liebe zum Nächsten Emst machen sollte. Er predigte Gott als den Vater, die schrankenlose Güte Gottes, die bessere Gerechtigkeit, die Demut gegen Gott, die Liebe gegen die Brüder. Neu war vor allem die Kraft, in der das bisher von den Pfalmisten und Propheten vereinzelt Gesagte zu Gehör gebracht wurde. Die Erscheinung des Herrn, die Art, wie er mit dem Vater lebt („Ich und der Vater sind eins"), findet auf Erden nicht mehr ihresgleichen und steht in der Weltgeschichte als ein göttliches Wunder da. Jesus Christus war das, was er als Frömmigkeit die Menschen lehrte. Nachdem Männer, deren Namen wir nicht mehr wissen, den Heiden in Antiochien gepredigt und in Rom eine Christengemeinde
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