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1. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 57

1910 - Berlin : Salle
Die Sage von Roland. 57 scandiz nach Saragossa. Der listige Blanscandiz, dem der Haß Ganeluns gegen Roland nicht entgangen war, wußte ersteren dahin zu bringen, Roland zu verraten, ihn samt seinen Genossen dem Schwerte der Mauren zu überliefern. Nachdem Ganelun mit Mar-silie sich verständigt hatte, gab er diesem den Rat, in der Verstellung gegen Karl fortzufahren, alle seine Forderungen zu erfüllen und, wenn Roland zur Hut in Spanien zurückgelassen werde, diesen zu überfallen und zu erschlagen. Der Verräter erhielt reiche Geschenke. Ganulun kehrte zu Karl zurück, wurde ehrenvoll empfangen und erteilte den Rat, Roland mit der Hälfte von Spanien zu belehnen. Dies wurde angenommen, obgleich den Kaiser in der nächsten Nacht schwere Träume bekümmerten. Roland ging nach Spanien und wurde dort von einem starken feindlichen Heere empfangen. Dreimal wurde das Heer der Heiden vernichtet, aber auch die Christenschar schmolz mehr und mehr zusammen, und immer neue Scharen ließ der Heidenkönig. Marsilie anrücken. Da brachte der vierte und letzte Kampf das Ende. Mit lautem Schalle drangen die Heiden auf die Walstatt, sie sangen ihr Kampflied, ihre Heerhörner klangen, und das Tosen der vielen Tausende mit ihrem Waffenschalle, ihrem wilden Kriegsgesange und Hörnerklang erfüllte die Ebene weithin bis zu den Bergen. Aber noch einmal stürzte das Häuflein der christlichen Helden sich mutig unter die ungeheure Schar; freudig klopften die Heldenherzen; den Helm auf den Schild gestemmt, sprengten sie tief in das grimme Gewühl. Da griff Roland zu seinem elfenbeinernen Heerhorne Olifant, faßte es mit beiden Händen und blies so gewaltig, daß der Ton des Hornes den Schall der Schlacht übertäubte. Der weitentfernte Kaiser hörte den Klang und kehrte zur Hilfe um, aber inzwischen fielen auch die letzten, Clivier, der Bischof Turpin und zu allerletzt auch Roland. Die Kraft, die ihm vor dem Tode noch geblieben, wendete Roland an, feine zwölf vor ihm gefallenen Gefährten zu begraben, dann setzte er sich auf einen Felsen, um den Tod zu erwarten und schlug noch sein gutes Horn L lifant auf dem Haupte eines Heiden zu Stücken, der ihn für iüt hielt und berauben wollte. Sein Schwert Durand arte versuchte er aus dem y-eljen zu zerschlagen, es sollte nicht in Heidenhände fallen. (£r vernichte es mit zehn Hieben nacheinander, aber das Schwert, das ihm treu gewesen in allen Schlachten, blieb ihm treu, solange noch leine Hand es berührte; ohne Mal und Scharte stand es vor ihm, leuchtend wie in den Tagen der Siege, so auch in der Stunde des Todes. Nun nahm er Abschied von der treuen Waffe und gab sie in die Hände des rechten Streiters, Christi, zurück; zu ihm rief er
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