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1. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 75

1910 - Berlin : Salle
Philipp von Schwaben und Otto Iv. 75 heit im Heere und Übermacht des Feindes zwangen ihn aber zur Rückkehr nach Deutschland, wo Heinrich der Löwe, dessen Anhang sich täglich mehrte, wieder zu den Waffen gegriffen hatte. Dieser verglich sich nochmals mit dem Kaiser, der ihn in seinem Erbe bestätigte und seinem Sohne, Heinrich dem Schönen, durch die Heirat mit Agnes, der Tochter Konrads von der Rheinpfalz, die Anwartschaft auf diese Grafschaft erteilte. Heinrich unternahm einen zweiten Zug nach Unteritalien, wo Tankred die Bestätigung seiner königlichen Würde vom Papste erlangt hatte. Tankred hatte die Kaiserin Konstante gefangen genommen, aber bald wieder freigegeben. Heinrich hielt ein furchtbares Strafgericht über Tankred und seine Anhänger und lieg sich in Palermo krönen. Die fehdeluftigen Normannen bekamen die ganze Kraft seines Armes zu fühlen: er ließ sie hängen, einkerkern, blenden und lebendig begraben. Heinrichs Vi. Erbe war ein unmündiges Kind (Friedrich Ii.), auf das bei der Königswahl zunächst keine Rücksicht genommen werden konnte. Es kam zu einer zwiespältigen Wahl. Die Partei der Staufen wählte König Heinrichs Vi. Bruder, Philipp von Schwaben, die welfifche Partei Otto Iv., Heinrichs des Löwen jüngsten Sohn, zum König. Philipp von Schwaben (1198—1208) und Otto Iv. (1198 —1215). Philipp war sanftmütig und von edlen Sitten und hatte die größere Zahl der Fürsten auf feiner Seite; auch der größte öänger des Mittelalters Walter von der Bogelweide feierte ihn in feinen Liedern und trat für fein Recht ein. Otto war tapfer und stark, aber stolz und unflug; er hatte die kleine welfifche Partei und den Papst zur Stütze. Dieser tat Philipp in den Bann. Nun entstand ein zwölfjähriger Bürgerfrieg. Anfangs war Otto im Glücke, später neigte sich dieses dem Staufen zu; schon wollte der Papst diesen anerfennen und ein letzter Waffengang sollte Otto gänzlich niederwerfen, als plötzlich im Jahre 1208 Philipp in Bamberg das Opfer einer Privatrache des jähzornigen Otto von Wittelsbach wurde, eines Neffen jenes Otto, der dem Rotbart so treu gewesen war. Philipps Tod, der im ganzen Reiche Jammer und Bestürzung hervorrief, entschied den Sieg des Welsen. Wohl oder übel mußten sich ihm die Anhänger seines früheren Gegners unterwerfen; die ©taufen versöhnte Otto durch strenge Bestrafung des Mörders und seine Vermählung mit Beatrix, der jungen Tochter Philipps, die jedoch bald darauf starb. Otto gewann trotzdem nicht die Oberhand, sondern der mächtige, hochbegabte Papst Innozenz Iii., der ihn, als er sich weigerte, die päpstlichen Wünsche zu erfüllen, in den Bann tat und durch die Gegner
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