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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 2

1910 - Berlin : Salle
2 Die deutsche Reformation. bedrängter Zeit Haus und Herd. An einem Relief des Lutherdenk- mals zu Eisenach hat mit Recht auch das Bild der Frau Cotta seine Stelle gefunden. Frau Ursula Cotta war die Liebreiche, die dem armen Berg- mannssohn aus Möhra hier gastlich den Tisch deckte, ihm das Lager bereitete, denn sie hatte zu dem Knaben eine aufrichtige Zuneigung gefaßt um feines Gesanges und seines herrlichen Gebets wegen. Ursula Cotta stammte aus der Eisenacher Familie Schwalbe. Ihr Mann war einer der angesehensten Bürger der Stadt, aus einem adeligen Geschlecht italienischer Herkunft, das dem Handel seine Wohl- habenheit verdankte. In Eisenach hat Luther auch einen guten Schulunterricht vier Jahre hindurch genossen. Die Unterrichtsmethode, die dort herrschte und die schon humanistische Bestrebungen erkennen läßt, hat Luther später zu Melanchthon gerühmt. Im 18. Jahre kam Luther nach Erfurt auf die Universitär. Er sollte eigentlich ein Rechtsgelehrter werden. Aber eine lateinische Bibel, die er in der Universitätsbibliothek sand, brachte ihn auf andere Gedanken. Je mehr er feine Bibel las, desto weniger Gefallen fand er an der Rechtsgelehrsamkeit. Er beschloß daher, seine Laufbahn zu ändern. In seinem Beschluß bestärkte ihn noch der plötzliche Tod seines Freundes Alexius. Er ging in das Augustinerkloster zu Erfurt und wurde Mönch. Der Augustinermönch. Mit Wohlbedacht hatte Luther sich seinen Orden gewählt. Die Augustinermönche zählten damals, wo schon ein großer innerer Verfall in der Kirche eingerissen war, zu den geachtetsten in Deutsch- land, führten ein strenges, den Ordensregeln entsprechendes Leben, pflegten aber dabei auch die theologischen Studien. Luther vertiefte sich während seiner Mönchsjahre eifrig in die Lehren des Kirchenvaters Augustin, nach welchem sein Orden sich nannte, und hatte auch Ge- legenheit, durch das Lesen einer alten Bibel, die er zufällig fand, in die Grundwahrheiten des Heils einzudringen. Häufig fühlte er sich in seinem Herzen durch Gewissensnöte, durch Sorge um seine Selig- keit, heftig beunruhigt und bedrängt. Sein Ordensvikar, der milde und gerechte Johann von Staupitz, der bei seinen Besuchen im Kloster auf den stillen und gelehrten Mönch aufmerksam wurde, ver- mochte ihm den innern Frieden wiederzugeben, indem er ihn auf das den Menschen in Christo Jesu erschienene Heil verwies. In seinen späteren Kämpfen hat Martin Luther sich meistens des Beistandes und der Zustimmung seiner Ordensbrüder, der Au- gustiner, gegen seine Feinde, die Dominikaner, zu erfreuen gehabt.
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