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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 8

1910 - Berlin : Salle
8 Tic deutsche Reformation. Die Disputation zu Leipzig und die Verbrennung der Bannbulle. Dr. Ecks scholastische Gelehrsamkeit, die gerne einen Triumph über Luther erlangen wollte, forderte einen Freund desselben, den vi-. Karlstadt, zu einer Disputation heraus, griff aber dabei Luthers Lehre so deutlich an, daß dieser an den Gesprächen teilnehmen mußte. Am 27. Juni 1519 begann die berühmte Leipziger Disputation, die mit all dem Pomp eröffnet wurde, unter welchem solche theo- logischen Wortgefechte in Szene zu gehen pflegten. Eck, Luther, Melanchthon, Karlstadt waren mit ihren Freunden erschienen. Nachdem Eck in der ersten Woche mit Karlstadt über den freien Willen gestritten hatte, begann am 4. Juli der Kampf mit Luther. Dieser stellte zuerst die Behauptung auf, es bedürfe doch des Beweises, daß die Gewalt des römischen Papstes so alt sei wie die christliche Kirche. Eck berief sich auf die Konzilien und daß zu Kon- stanz das Entscheidungsrecht des Papstes in der hussitischen Frage anerkannt worden sei. Luther entgegnete, daß er der Meinung sei, das Konzil habe Sätze von Hus verurteilt, die vollkommen christlich und evangelisch gewesen. Darob entstand große Aufregung, und Eck rief: „Dann, ehrwürdiger Vater, seid Ihr mir wie ein Heide und Zöllner!" Der harte Wortstreit hatte dazu beigetragen, daß Luther sich immer klarer wurde über sein inneres Verhältnis zur alten Kirche. Indem er schließlich als einzige Quelle des Glaubens die Zeug- nisse der Heiligen Schrift, weder die Autorität des Papstes noch der Konzilien anerkennen wollte, verließ er den Boden der katholischen Kirche und legte den Grund zu einer neuen Glaubensgemeinschaft. Im Juni 1520 trat Luther mit seiner Schrift „An den christ- lichen Adel deutscher Nation" hervor. Sie enthielt die Auf- forderung an die Ritterschaft Deutschlands, die Mauern, welche die römische Kurie um Deutschland gezogen habe, niederzureißen. Diese nur wenige Blätter starke Flugschrift trug Luther zuerst die Beachtung der Reichsritter Franz von Sickingens und Ulrichs von Hutten ein.
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