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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 15

1910 - Berlin : Salle
Die Reformation bis zum Reichstag in Worms. 15 Fürstenhauses, der bei der Kaiserwahl über den fremden König Franz obgesiegt hatte, während der Papst für diesen eingetreten war. Ein Umschlag in diesen Gefühlen erfolgte erst, als man hörte, er sei in den Händen der Bettelmönche. Sein Beichtvater und einflußreicher Ratgeber war der Franziskanermönch Glapio, und dieser hatte mit der Verbrennung der lutherischen Schriften den Anfang machen lassen. Erziehung und Bildung hatten Karl mit der Verpflichtung gegen die herkömmlichen kirchlichen Ordnungen bekannt gemacht. Gegen Luthers Auftreten hegte er von vornherein Mißtrauen, dennoch war er nicht so abhängig von seiner römischen Umgebung, daß er nicht, wenn es galt, auch eine selbständige Politik in kirchlichen wie welt- lichen Angelegenheiten einschlagen konnte. Friedrich der Weise setzte es bei dem jungen Kaiser durch, daß Luther, bevor gegen ihn von Reichs wegen eingeschritten wurde, zur persönlichen Rechtfertigung und Verantwortung nach Worms auf den Reichstag kommen durfte. Luther auf dem Wege nach Worms 1521. Binnen 21 Tagen vom Empfang der Vorladung (26. März) sollte Luther vor dem Kaiser erscheinen. Am 2. April, am Dienstag nach Ostern, brach er auf, begleitet von seinem Freunde Amsdorf, einem pommerschen Edelmann Peter Swaven, der damals in Witten- berg studierte, und einem Ordensbruder. Der Wittenberger Magistrat lieferte Wagen und Pferde. Der Weg führte über Leipzig, durch Thü- ringen von Naumburg bis Eisenach, dann südwärts über Berka, Hers- feld, Hainberg, Friedberg, Frankfurt, Oppenheim. Der Herold ritt in seinem Waffenrock voraus und kündigte hiermit den Mann an, dessen Wort die Geister in ganz Deutschland mächtig erregt hatte. Überall lief das Volk zusammen, um Luther von Angesicht zu Angesicht zu schauen. An vielen Rastorten, so zu Eisenach, Erfurt, Gotha predigte er in Kirchen und Klöstern. Zu Fried berg (unmittelbar neben dem jetzt welt- berühmten Bad Nauheim gelegen) regte der Anblick der stattlichen Burg ihn an zur Abfassung seines mächtigen Liedes „Eine feste Burg ist unser Gott!" Unterwegs fand er ein neues kaiserliches Edikt angeschlagen, welches gebot, alle seine Bücher auszuliefern, weil sie vom Papst ver- dämmt und dem bisherigen christlichen Glauben zuwider seien. Karl V. wollte damit dem päpstlichen Legaten, dem die Berufung Luthers nach Worms ein Ärgernis war, wieder eine Genugtuung geben. Manche zweifelten, ob Luther, nachdem der Kaiser über seine Sache schon so ab- geurteilt hatte, doch noch persönlich sich stellen werde. Besorgte Freunde
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