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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 34

1910 - Berlin : Salle
34 Die deutsche Reformation. trat Johann Oekolampad, Prediger in Augsburg, für die Sache Luthers mit einer kleinen Schrift ein. Aber der schon gealterte Reuchlin blieb den durch Luther angeregten Fragen ganz fern und hätte auch am liebsten seinen Neffen Philipp Melanchthon von einem engen Zusammengehen mit dem kühnen Reformator zurückgehalten. In Melanchthon aber sollte Luther der treuste Gefährte und Bundesgenosse in seiner Arbeit erwachsen. Philipp Melanchthon (1497—1560) war der Sohn eines Waffenschmiedes zu Bretten in der Unterpfalz. Schon im dreizehnten Jahre ging er auf die Universität zu Heidelberg, gab im sechzehnten Jahre eine griechische Grammatik heraus. Im Alter von 21 Jahren wurde er als Professor an die Universität Wittenberg berufen, wo seine Vorträge solchen Beifall fanden, daß zu ihnen 2000 Zuhörer und darüber strömten. Die, welche nicht auf Bänken oder stehend in den Zwischenräumen derselben Platz fanden, kletterten an den Fenstern empor und lauschten von oben herab. Mit Luther schloß Melanchthon bald innige Freundschaft und wußte den raschen Eifer desselben durch seinen sanften, milden Sinn, oft zum Heile der guten Sache, zu mäßigen. Als Kaiser Karl den Anhängern Luthers — diese hatten auf dem Reichstage zu Speier den Spottnamen Protestanten erhalten — befahl, ihm schriftlich zu überreichen, was sie eigentlich wollten, ver- faßte Melanchthon in ihrem Auftrage die Denkschrift, welche unter dem Namen „Augs bürg er Konfession" (Glaubensbekenntnis) welt- bekannt geworden ist und worin alle Glaubenssätze der Protestanten enthalten sind. Auf dem Augsburger Reichstage wurden sie laut vor Kaiser und Fürsten verlesen. Ter Reichstag zu Augsburg, die Augsburger Konfession und die Gründung des Schmalkaldischen Bundes. Mit dem Frieden von Cambrai hatte Karl V. wieder die Mög- lichkeit erhalten, sich den deutschen Angelegenheiten zuzuwenden. Mit dem Papst war er in so gute Beziehungen getreten, daß er sich von ihm mit großer Pracht in Bologna 1530 krönen ließ. Das war die letzte Kaiserkrönung auf italienischem Boden und durch die Hand des Papstes. Noch in Bologna schrieb der Kaiser einen Reichstag nach Augs- bürg aus, auf dem vor allem die Beseitigung der Glaubensspaltung durchgesetzt werden sollte. Nachdem aber die Evangelischen das „Bekenntnis ihres Glaubens" überreicht hatten, war das nicht mehr möglich. Von einigen hervorragenden katholischen Theologen, darunter der Dr. Eck, wurde eine Widerlegung ausgearbeitet, die aber die Protestanten als solche nicht gelten ließen. Nun legte der
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