1910 -
Berlin
: Salle
- Autor: Mensch, Ella
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Studienanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
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Tie deutsche Reformation.
Albas Soldaten den Bauern das Vieh weg, und Katharina empfing
diese Nachricht, als sie mit dem Herzog und den anderen Gästen zu
Tische saß. Bitter beklagte sie sich bei Alba über die Verletzung des
kaiserlichen Schutzbriefes. Als jener den Raub als eine belanglose
Kleinigkeit hinstellen wollte, rief Katharina aus: „Nun denn: Fürsten-
blut für Ochsenblut!" Ihre Dienerschaft, deren Bewaffnung sie sofort
angeordnet, sagte dem finstern Spanier, daß die Fürstin Ernst machen
könne. Er verfügte daher sofort durch einen Eilboten die Rückgabe
der geraubten Herdentiere. Julius Sturm hat die Erzählung, die
Friedrich Schiller zuerst im „Deutschen Merkur" 1788 veröffentlichte,
zu einer Ballade benutzt.
Katharina führt in der Geschichte den Beinamen „die Helden-
mütige". Besonders verdient hat sie sich gemacht um die Verbesserung
des Schulunterrichts in ihrem Lande.
Luthers Ende.
Den Ausbruch des Kampses hatte Luther nicht mehr erlebt. Die
glücklichen Erfolge seiner Sache in Deutschland bereiteten ihm in seinem
Alter manche Freude. Obgleich durch häufige Krankheitsfälle, besonders
durch Schwindel, an seiner Tätigkeit gehindert, predigte er doch sonn-
täglich und ließ von seiner rastlosen Tätigkeit nicht ab. Zu Ende
des Jahres 1545 erhielt er von den Grafen von Mansfeld
den Auftrag, nach Eisleben zu kommen und einen Zwist unter ihnen
wegen der dortigen Silberbergwerke zu schlichten. Er reiste von
Witteltberg ab und kam am 28. Januar 1546 in Eisleben an. Die
Grasen empfingen ihn freundlich, und sein Versöhnungswerk ging gut
vonstatten. Allein am 17. Februar fühlte er sich unwohl, so daß er
zu Hause bleiben mußte. Zwei Söhne und sein Freund, Dr. Jonas,
waren bei ihm. Zu diesem sagte er: „Wenn sich meine lieben Landes-
Herren, die Grafen, vertragen, so will ich heimziehen, mich in meinen
Sarg legen und den Würmern meinen Leib zu essen geben." Auch
sagte er: „Ich bin hier zu Eisleben geboren und getauft; wie, wenn
ich hier bleiben sollte?" Der Kurfürst Johann Friedrich ließ den
Leichnam nach Wittenberg schaffen. Auf dem Wege tönten die Glocken
aller Kirchen, und die Trauer im Lande war sehr groß. Luther liegt
in der Schloßkirche von Wittenberg bestattet. Auf dem Markte dieser
Stadt ist ihm ein ehernes Standbild errichtet. Neben Luther hat
später auch Melanchthon seine Grabstätte gefunden.