Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1910 -
Berlin
: Salle
- Autor: Mensch, Ella
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Studienanstalt
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Studienanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Die Zeit des Groszen Kurfürsten
Friedrich Wilhelm von Brandenburg.
(1640—1688.)
Das Kurfürstentum Brandenburg und das seit 1618 mit ihm
in Personalunion stehende Preußen (d. h. beide Länder hatten den
gleichen Herrscher) war ein völlig zerrissenes und vielfach umstrittenes
Herrschaftsgebiet. Auch war die geographische Lage dieses Gebietes so
ungünstig, daß nach Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wohl nie-
mand auf den Gedanken gekommen wäre, dies brandenburg.-preußische
Land könne demnächst die führende Macht in Deutschland werden.
Und hierzu wurde in einer Zeit, da Deutschland am tiefsten ge-
funken war, der Grundstein gelegt, als der zwanzigjährige Friedrich
Wilhelm (geb. 6. Februar 1620) Kurfürst wurde.
Jugendjahre.
Zu einer sehr unruhigen Zeil erblickte Friedrich Wilhelm im
Schlosse zu Kölln an der Spree das Licht der Welt. In der Bürger-
schaft von Kölln und Berlin herrschte eine große Aufregung wegen
des Eintreffens von 2000 Engländern in und um Polsdam, die der
König Jakob I. seinem Schwiegersohn, dem „Winterkönig", zu Hilse
senden wollte. Die Bürger von Kölln-Berlin aber glaubten, man wolle
die Engländer als Besatzung nach Berlin legen, um die reformierte
Religion zur herrschenden zu machen. Darüber kam es zu tumultua-
rischen Szenen, viel Lärmen und blindem Schießen, wodurch sogar
das drei Monate alte Prinzlein in seiner Wiege erschreckt wurde. Die
Taufe zog sich etwas hin: es fehlte an den nötigen Mitteln zu
eiuem Festmahl, auch machte die Wahl der Taufpaten einige Schwierig-
keiten, denn man wollte es mit keiner der sich befehdenden Parteien
verderben. Schließlich beschränkte man sich auf die nächsten Ver-
wandten. An seiner Mutter, einer Schwester des „Winterkönigs" hatte
der junge Kurprinz bis zu seinem fünften Lebensjahr eine liebevolle