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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 47

1912 - Breslau : Hirt
25. 26. Aus der inneren Geschichte. 47 Schwager Gustav Adolf gezwungen hatte, gab er schon 1635 wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch ein eigenes Heer mit Hilfe kaiserlicher Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, die keinen Sold erhielten, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebens-jhren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. 26. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten Frstenlndern des Deutschen Reiches. Sie umfate, als die Hohenzollern einzogen, die Altmark, Mittel-mark, Priegnitz, Uckermark und rechts der Oder Sternberg; die Neumark wurde dazu zurckerworben. Sie war von vornherein militrisch verwaltet und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Einzellnder. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Siedel-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-wendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich die Staatsgewalt einer groen Domnenverwaltung, in der Hof- und Staatsverwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft, ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die eingehenden Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Staatsgter (Domnen) verschuldet waren oder versetzt wurden. Am Hofe wurden auer den Beamten auch die zufllig anwesenden Adligen, die Stnde, wenn sie versammelt waren, fremde Gste mit Gefolge und Dienerschaft, zuweilen tglich der tausend Menschen verpflegt. Da fast alle Ertrge der Staats-gter in Naturform verbraucht wurden, so waren die Geldeingnge von ihnen sehr gering. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher in die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Stnden verpfndet.
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