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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 63

1912 - Breslau : Hirt
5. 36. Friedrich als Kronprinz. Die ersten Regierungshandlungen. 63 In angestrengtester Arbeit eignete er sich die philosophische Gedanken-Welt des Jahrhunderts der Aufklrung an und entwickelte sich hier zu dem geistig hervorragenden Menschen, der spter als der Philosoph auf dem Thron" die Bewunderung seiner Zeitgenossen errang. Damals schrieb er den Autimachiavell", in dem er die in dem Buche Ii principe des Florentiner Staatsmannes Machiavelli von 1522 niedergelegten Grundstze bekmpft und das Vorbild eines Fürsten, wie es ihm vorschwebte, gezeichnet hat. Der Grundgedanke des Buches ist in den Worten ausgesprochen: Der König ist der erste Diener seines Staates. Der Fürst ist nicht zum Genieen, sondern zum Arbeiten da. Seine erste Pflicht ist Pflege der Gerechtigkeit, denn das Frstenamt ist seiner Entstehung nach Richteramt, seine zweite die Beschirmung und Ver-teidignng seiner Staaten. Diese Aufgabe ist so verantwortungsvoll, da er sie nur sich selbst anvertrauen sollte. Um diese Pflichten ausben zu knnen, mu der jugendliche Fürst alle seine Gaben, krperliche und geistige, ausbilden, feine eigenen Liebhabereien und Leidenschaften unter? drcken lernen. Nicht aus Ehrgeiz soll er erobern, sondern nur wenn die Notwendigkeit ihn dazu zwingt. Besser als Eroberung ist die Ent-Wicklung der wirtschaftlichen Ttigkeit eines Volkes, die Frderung der Wissenschaften, die Pflege der schnen Knste. In der Pflege der Staatseinknfte ist der König der Verwalter der ffentlichen Gelder. Vorliebe fr die eine Nation, Abneigung gegen eine andere drfen den Blick des Fürsten niemals trben. Wirklich groe Fürsten haben stets das eigene Ich vergessen, um an das Gemeinwohl zu denken, das heit, sie haben sich jeder Voreingenommenheit sorgsam entwhnt, um ihre wahren Ziele desto mehr zu erfassen." 36. Die ersten Regierungshandlungen. Als Friedrich Ii. im Jahre 1740 den Thron bestieg, umfate der Preuische Staat ein Ge-biet von etwa 120000 qkm mit 2l/2 Millionen Einwohnern. Die jhr-lichen Einnahmen betrugen 7 Millionen Taler, 9 Millionen lagen in dem Schatz ohne das nngemnzte Silber. Das Heer zhlte 83000 Mann, d. h. etwa 3y2 Prozent der Bevlkerung. Viele erwarteten, da der sparsame Haushalt, den der verstorbene König eingefhrt hatte, aufgelst und das glnzende Rheinsberger Leben zu Berlin im groen fortgefhrt werde. Das geschah aber nicht; Fried-rieh nderte nichts an den Einrichtungen des Staates und des Heerwesens; nur die Potsdamer Riesengarde wurde sofort nach der Leichenparade fr den verstorbenen König aufgelst, wofr neue Jnfanterieregimenter ge-schaffen wurden. Aber die ersten Handlungen zeigten doch, da in vieler Beziehung ein neuer Geist walten werde. So befahl er, da Offiziere und Mannschaften eine bessere Behandlung erfhren als bisher, und be-stimmte, da in allen den Fllen, in denen sich das Wohl des Landes mit den Vorteilen des Fürsten nicht vereinigen lasse, jenes vorgehen solle. Es kennzeichnet den Anhnger der Anfklruugsphilofophie, da
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