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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 160

1912 - Breslau : Hirt
160 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 94 Msse; am lngsten hielten sich die Staaten an der See fern. Der groe Zollverein brachte nicht blo wirtschaftliche Borteile durch gnstigere Handelsvertrge und Steigerung der Einnahmen, er bereitete auch die sptere politische Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung vor. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (1840 1861). tz 94. Der Versuch einer Verfassungsnderung. König Friedrich Wilhelm Iv. bestieg, 45jahre alt, den Thron; seine Gattin mar Elisabeth, eine bayrische Prinzessin. Er war geistreich, ein Freund der Wissenschaften und der Knste und ein geborener Redner von hinreiendem Schwung. Oft sah er Gelehrte und Knstler an seinem Hofe. Aber in seinen poli-tischen Anschauungen hatte er nicht die Stetigkeit und Festigkeit, die er-forderlich gewesen wren, den Staat durch alle Fhrlichkeiteu in den nn-ruhigen Zeiten glcklich hindurchzusteuern. Mit Begeisterung wurde er empfangen, als er bei den Huldigungen in Knigsberg und in Berlin zu der Bevlkerung sprach. An ihn trat die schwierige Aufgabe heran, Preußen eme Verfassung zu geben. Bisher bestand die absolute Monarchie", die der Groe Kurfürst begrndet hatte. Seit dem Anfange des Jahrhunderts war in Preußen das Verlangen nach einer geschriebenen Verfassung laut geworden. Diesem Wunsche war Friedrich Wilhelm Iii. im Mai 1815, als er gegen Napoleon zu Felde zog, auf Hardenbergs Rat durch die Verordnung der die Bildung von Landstnden entgegengekommen. Danach sollte eme Vertretung (Reprsentation") des Volkes gebildet werden, die m den Provinzen aus den Provinzialstudeu bestehen sollte, und aus diesen wieder sollte die Versammlung der Landesreprsentation" gewhlt werden mit dem Sitze in Berlin. Nach dem Frieden waren zwar Provinzialstnde gebildet worden, aber zur Schaffung einer Landesreprfentation war es unter Metternichs Einflu trotz zahlreicher Vorarbeiten nicht gekommen. Der Wunsch nach einer geschriebenen Verfassung war seitdem um so strker geworden, als in den deutschen Mittel- und Kleinstaaten Volksvertretungen bestanden. Querst war eine solche in Weimar unter Goethes Einflu zustande ge-kommen. Friedrich Wilhelm Iv. wollte sich dieser Aufgabe nicht ent* ziehen, griff jedoch nicht tatkrftig genug zu. Als er zum Bau von Ltsen* bahnen eine Anleihe aufzunehmen gedachte, was nicht ohne die Zustimmung von Landstnden geschehen durfte, rief er 1842 die vereinigten Ausschusse ' aller Proviuziallaudtage nach Berlin. Diese erklrten sich fr unzustndig. Endlich berief er im Jahre 1847 alle Provinzialstnde zu emem Ver-einigten Landtage nach Berlin, um die knftige Verfassung zu beraten. Er sollte nach dem Wuusche des Knigs zwar die Entscheidung der neue Steuern und Anleihen haben, aber nur eine beratende Stimme bei der Gesetzgebung. Diese Zugestndnisse gengten der Versammlung Nicht, und ihre Arbeit verlief ohne Ergebnis.
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