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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 165

1912 - Breslau : Hirt
99. Die Verfassung. Die deutsche Frage. 165 beider Kammern ist zu jedem Gesetze erforderlich. Zur Auferlegung von Steuern, zur Bestreitimg von Ausgaben, die nicht bereits durch Gesetz festgestellt sind, bedarf es der Zustimmung der Landesvertretung. Sie ist berechtigt, Gesetze vorzuschlagen, Eingaben (Petitionen") anzu-nehmen, die Verwaltung, insbesondere die Finanzverwaltung zu ber-wachen. Das Herrenhaus besteht aus den volljhrigen Prinzen des Knig-lichen Hauses, erblichen Mitgliedern und Mitgliedern auf Lebenszeit, die vom Könige unmittelbar berufen oder von ihren Standesgenossen gewhlt und vorgeschlagen (prsentiert), vom Könige aber berufen werden. Ein Prfentationsrecht steht zu den Grasen einer Provinz, dem alten und befestigten Grundbesitz, den Landesuniversitten, den technischen Hochschulen, den Magistraten mehrerer grerer Städte. Das Haus der Abgeordneten besteht aus den 443 (frher 433) vom Volke gewhlten Vertretern. Die Wahl der Abgeordneten geschieht ffentlich, in drei Klassen und mittelbar (indirekt). Die Whler, genannt Urwhler, whlen nur die Wahlmnner, diese die Abgeordneten. Urwhler ist jeder selbstndige Preuße, der das vieruudzwauzigste Lebens-jhr vollendet hat, die brgerlichen Ehrenrechte geniet und nicht aus ffentlichen Mitteln untersttzt wird; zum Abgeordneten ist jeder Preuße whlbar, der das dreiigste Lebensjahr vollendet hat. Man unterscheidet also hiernach das aktive und das passive Wahlrecht. Die Abgeordneten werden fr die Dauer (Legislaturperiode) von fnf Jahren gewhlt. Sie erhalten Reisekosten und während der Dauer der Sitzungen Tagegelder (Diten). Die deutsche Frage. Im Jahre 1848 wurden die ersten Versuche gemacht, die deutsche Einigung im nationalen Staate zu schassen. Bis zum Jahre 1870 werden nacheinander drei verschiedene Wege eingeschlagen. 1. Das Frankfurter Parlament will die deutsche Einheit durch die Volksmacht, ohne Rcksicht auf die Fürsten, gleichsam von unten her", ins Leben rufen. 2. Umgekehrt versucht Friedrich Wilhelm Iv. in der Preni-schen Union sie durch freie Vereinbarungen der Fürsten, also von oben her", zu schaffen. Beide, das Parlament wie der König, erstreben einen deutschen Staat unter Ausschlu sterreichs. 3. Die Frage der deutschen Einigung wird zu einer Machtfrage zwischen den beiden Gromchten, sie spitzt sich zu einem Kampfe um die Vorherrschaft in Deutschland zu, der nicht auf friedlichem Wege zum Austrag gebracht werden kann. So sieht sie der preuische Bevollmchtigte beim Bundestag Otto von Bismarck an, der mit aller Entschiedenheit danach strebte, Preußen die Fhrung in Deutschland zu sichern. Mit der deutschen Frage hngt die schleswig-holsteinische Frage innig zusammen; nichts verletzte das deutsche Nationalgefhl
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