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1. Sagen und Geschichten - S. IV

1889 - Breslau : Hirt
— Iv — dem Großen ebenfalls dem Pensum der Sexta zugewiesen worden. Die Geschichte des letzteren schien um so mehr bereits hier eine Stelle finden zu müssen, da der Geschichtslehrer in Quarta wegen der Kürze der Zeit oft nicht zu ihr gelangt. Von einem Mehr habe ich bei der Berücksichtigung der alten Geschichte abgesehen. Einmal schien mir nicht gut, den Stofs für Vi. zu sehr anschwellen zu lassen, dann leitete mich die Erwägung, daß ja schon in Iv. die alte Geschichte zu zusammenhängender Behandlung kommt. 2. Für Quinta Erzähluugeu aus der deutschen Heldensage, dem Mittelalter und der neueren Zeit, mit fast durchgängiger Berücksichtigung der vaterländischen Geschichte. Den Lehrplänen gemäß ist die biographische Form der Erzählung festgehalten. Nur bei drei Stücken: dem trojanischen Krieg, dem ersten Kreuzzug und dem Geschichtsbild „Der Deutsche Ritterorden in Preußen" schien die biographische Erzählungsweise gezwungen, zum Teil sogar unmöglich. Den griechischen Sagen ist eine Übersicht der wichtigsten Gottheiten vorausgeschickt, soweit sie für das Verständnis der Heroengeschichten notwendig ist. Aus der großen Fülle der vorhandenen historischen Gedichte und Lieder habe ich an einzelnen Stellen einige besonders passende Verse eingefügt, an anderen auf allbekannte Dichtungen bloß hingewiesen. Charakteristische Aussprüche bedeutender Persönlichkeiten sind oft wörtlich angeführt. Das Anekdoten- und Sagenhafte ist in den einzelnen hier mitgeteilten historischen Stücken durch die Darstellung von dem historisch Beglaubigten abgehoben worden. Die Kysshäusersage ist im Widerspruch mit der neueren Forschung noch aus Friedrich Barbarossa bezogen; ist sie doch in dieser Fassung in unsere Litteratur und das Bewußtsein unseres Volkes übergegangen. In Bezug auf Namen und Zahlen habe ich mich möglichster Einschränkung befleißigt. Zu durchweg griechischer Schreibung der Namen aus der Sagenwelt konnte ich mich nicht verstehen. Wie fremdartig muten uns Wörter wie Aigens, Medeia, Setrenen, Jphigeneia u. dergl. an! So habe ich meistens die bekanntere lateinische Fassung gewählt; wo aber das lateinische Wort nicht eine bloße Latimsierung des griechischen war, sondern eine selbständige Form aufwies, setzte ich ihm das griechische voran. Die Mischung griechischer und lateinischer Schreibart, wie in Aolos, Onornaos, Antäos, Agisthos u. a., kann doch kaum für berechtigt gelten. Königsberg i. Pr., im Oktober 1888. Der Verfasser.
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