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1. Sagen und Geschichten - S. 32

1889 - Breslau : Hirt
— 32 einander von Dietrich bezwungen und gebunden zu Kriemhild geführt. Als Hagen der Königin nicht den Ort angeben wollte, wo er den Nibelungenhort verborgen, ließ sie zuerst Günther töten und hieb dann selbst Hagen das Haupt herunter. Den Tod des Recken rächte der alte Waffenmeister Hildebrand und erschlng Kriemhild mit dem Schwerte. Gudrirn. Hagen, ein König von Irland, der in seiner Jugend von einem Greifen geraubt wordeu war, hatte eine schöne Tochter, Namens Hilde. Diese gönnte er keinem, der ihn nicht an Macht und Stärke überträfe. Da sandte Hettel, der König von Hegelingen an der Nordsee, seine Helden Wate von Stürmen (Stormarn), Frnte von Dänemark und den sangeskundigen Horand als Kaufleute verkleidet aus, die Jungfrau mit List zu entführen. Sie kamen an den Hof Hagens, und Horand bezauberte durch seinen Gesang die Königstochter so, daß sie darein willigte, mit den Fremdlingen zu Schiff aus der Heimat zu entfliehen. Aber Hagen setzte ihnen nach, und es kam am Strande zu einem heftigen Kampfe, dem die Versöhnung folgte. Hagen gab jetzt seine Einwilligung, daß Hettel seine Tochter heiratete. Hettel und Hilde hatten zwei Kinder, Ortwin und Gndrnn. Um letztere warben mächtige Fürsten, unter ihnen waren Hartmut, der Königssohn aus dem Normannenlande, und Herwig von Seeland. Dieser zog mit Heeresmacht vor Hettels Burg und erwirkte, daß Gndrun ihm anverlobt wurde. Als einst Hettel mit Herwig zusammen im Felde lag, fielen Hartmut und sein Vater, der Normannenkönig Ludwig, in das Hegelingenland, erstürmten die Burg Hettels und führten Gudruu mit ihren Gespielinnen und Dienerinnen gefangen mit sich fort. Hettel fuhr den Räubern nach und ereilte sie auf dem Wulpensande, einer Insel der Nordsee. Hier fand eine heiße Schlacht statt, in welcher Hettel von König Ludwig erschlagen wurde. Als die Dunkelheit anbrach, flohen die Normannen mit ihrer Beute davon. Unterwegs suchte Ludwig die gefangene Gndrnn seinem Sohne geneigt zu machen, da sie ihn aber abwies, warf er sie zornig ins Waffer. Hartmut sprang ihr nach und rettete sie. Auch in der -Gefangenschaft bewahrte sie ihrem Verlobten standhaft die Treue, trotzdem sie von Gerlinde, der Mutter Hartmuts, aufs ärgste gepeinigt wurde. Jahrelang mußte sie die Dienste einer niedrigen Magd ver-
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