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1. Sagen und Geschichten - S. 50

1889 - Breslau : Hirt
— 50 — Gustav Adolf stammte aus dem Herrscherhause der Wasa und war ein edler, gerechter und leutseliger Fürst. Er vereinigte eine hohe Bildung — so beherrschte er acht Sprachen — mit echter Frömmigkeit. In seinem Heere ließ er täglich Andachten halten und sah aus strenge Zucht seiner Krieger. Nachdem er bereits gegen die Russen und Polen siegreiche Kämpse geführt, griff er auch in den deutschen Krieg ein, um seinen Glaubensbrüdern gegen die österreichische Macht zu helfen. Gerade in der Zeit, da der Kaiser auf Drängen der deutschen Reichsfürsten seinen übermütigen Feldherrn Wallenstein entlassen mußte, landete der Schwedenkönig auf der Insel Usedom an der pommerschen Küste mit einem Heere von 16000 Mann, das sich durch Zuzug bald vermehrte. Er eroberte Pommern und suchte ein Bündnis mit den protestantischen Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen zu schließen. Da diese zauderten, konnte er der Stadt Magdeburg, die von Tilly und Pappenheim hart bedrängt wurde, nicht rechtzeitig zur Hilfe kommen. Sie wurde erstürmt, und während der Eroberung brach eine Feuersbrunst aus, welche sie bis aus geringe Reste in Asche legte. Tilly berichtete an den Kaiser, daß „seit Trojas und Jerusalems Zerstörung solche Viktoria nicht gesehen sei." Jetzt aber schlossen sich Brandenburg und Sachsen an den Schwedenkönig, und dieser schlug die Kaiserlichen bei i63i Breitenseld nördlich von Leipzig 1631 völlig aufs Haupt, trotzdem seine Verbündeten, die Sachsen, während der Schlacht geflohen waren. Tilly selbst war mehrfach verwandet worden und rettete saunt das Leben. Seit diesem Siege wurde der Ruhm Gustav Adolfs, „des Löwen aus Mitternacht", überallhin verbreitet, und der König wurde als Befreier des Protestantismus.gepriesen. Nach der Schlacht zog er durch Thüringen nach dem schönen Mainthal und stellte überall den protestantischen Glauben wieder her. In Mainz hielt er ein Hoslager wie ein deutscher Kaiser. Am Ansang des folgenden Jahres rückte der König nach Bayern, defsen Kurfürst Maximilian ein gefährlicher Gegner war. An der Mündung des Lech in die Donau trat ihm noch einmal der alte Tilly entgegen, wurde aber besiegt und tödlich verwundet. Bald hielt Gustav Adols seinen Einzug in die Hauptstadt Bayerns, in München, wo er eine Menge wertvoller Geschütze erbeutete. So hatte er siegreich Deutschland durchzogen, und der Kaiser fühlte sich in seinen eigenen Erblanden nicht mehr sicher. In seiner Not statte sich der Kaiser wieder an Wallenstein ge-
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