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1. Zwölf Lebensbilder brandenburgisch-preußischer Regenten - S. 13

1908 - Berlin : Simion
— 13 — Mutter Augusta. Schon in zarter Jugend bildete ihn ein Unteroffizier im Exerzieren aus; so war es der Wunsch der Mutter, um dem Vater eine Freude zu machen. Der Prinz hatte diese Exerzierstunden gern. Sie wurden in einem Gärtchen abgehalten, und zwei Spielkameraden nahmen auch daran teil. Eines Tages fing es während einer solchen Stunde an heftig zu regnen. Der Unteroffizier erlaubte seinen Schülern, während des Regens unter ein sicheres Dach zu beten. Da sagte Prinz Friedrich: „Herr Unteroffizier, ein tüchtiger Soldat wird sich doch nicht vor dem Regen fürchten!" Bald darauf kam aus dem Schlosse ein Diener gelaufen und wollte über dem Prinzen einen Regenschirm ausspannen. Der aber fragte: „Hast Du schon einmal einen preußischen Soldaten unter einem Regenschirm gesehen?" Da mußte der Diener mit dem Schirm wieder davongehen. Am 22. März war der Geburtstag des Vaters. Da machten die drei kleinen Soldaten dem hohen Geburtstagskinde ihre Künste vor. Sie machten es so gut, daß der Vater seine helle Freude an ihnen hatte. 2- Srinz Friedrich gebrauchte seine Kände und seine Augen. Nach einer alten Sitte muß jeder Hohenzollemprinz sich eine Zeitlang mit dem Handwerk Beschäftigen. Er kann Schlosser, Tischler, Schneider u. a. lernen. Prinz Friedrich erlernte die Tischlerei und Buchbinderei. Noch heute ist im Schlosse Babelsberg bei Potsdam ein Stuhl zu sehen, den der junge Prinz seinem Vater zum Geburtstag gemacht hat. Seit seinem zehnten Lebensjahre war er wirklicher Soldat. Von Zeit zu Zeit machte er mit seinen Eltern größere Reisen. Er lernte Gebirge und das weite Meer kennen. Als Kronprinz ist er später sogar bis nach dem Heiligen Lande und nach Afrika gekommen. England hat er mehrmals besucht. So sah er die Herrlichkeiten der schönen Gotteswelt. 3. Als Familienvater. 1858 vermählte (verheiratete) sich Prinz Friedrich mit der Prinzessin Viktoria von England. Dem hohen Paare wurden acht Kinder geschenkt, vier Söhne und vier Töchter. Davon leben noch sechs Kinder. Die beiden Prinzen Sigismund und Waldemar wurden den Eltern früh durch den Tod entrissen. Im Jahre 1861 ward Prinz Friedrich Kronprinz; denn sein Vater war König geworden. Im Kreise seiner Familie fühlte er sich als Kronprinz — wie später auch als Kaiser — stets am
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