Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Zwölf Lebensbilder brandenburgisch-preußischer Regenten - S. 40

1908 - Berlin : Simion
— 40 — von Anhalt-Dessau geheißen. Er lehrte sie den gleichen Schritt beim Marschieren und das gleichzeitige Abfeuern der Gewehre. Ohne Strafen ging ev dabei freilich nicht ab. Aber die Strafen waren leider nur zu oft grausam und hart. Beim Spießrutenlaufen z. B. mußte der Soldat, der bestraft werden sollte, mit entblößtem Oberkörper durch eine lange Doppelreihe seiner Kameraden hindurchlaufen. Dabei schlug jeder mit einer großen Nute auf den Rücken des Laufenden los, so daß bald das Blut lief. Doch hat der König ein treffliches Heer herangebildet, ohne das sein berühmter Sohn wohl kaum die gewaltigen Kriege um Schlesien hätte unternehmen können. Die Soldaten wurden damals noch vielfach für Geld erworben. Fremde Fürsten schenkten dem König zuweilen „lange Kerle", um ihm eine Freude zu machen. 2. Seme kluge Landesverwattung. Uni neuen Acker zu gewinnen, ließ Friedrich Wilhelm I. Sümpfe trocken legen. In Ostpreußen hatte eine Pest gewütet (ansteckende Krankheit, die Eiterbeulen auf dem Körper erzeugt und meist den Tod des Menschen herbeiführt). Dadurch war der größte Teil der Bevölkerung gestorben. Der König nahm viele Leute aus Salzburg, die um ihres evangelischen Glaubens willen aus der Heimat vertrieben worden waren, in sein Land auf und gab ihnen Wohnsitze in Ostpreußen. Für die Volksschule hat er viel getan. Nicht alle Leute brauchten bis dahin ihre Kinder in die Schule zu schicken. Die Kinder der Armen sind wohl gar nicht hineingekommen. Der König bestimmte, daß alle Kinder seiner Untertanen vom 5. bis zum 12. Lebensjahre die Schule zu besuchen haben, um in der Religion, im Lesen und Schreiben sich unterweisen zu lassen. Wer eingesegnet werden sollte, mußte wenigstens lesen und schreiben können. Über 2000 Schulen hat er so gegründet, und zum Bau vieler Schulen schenkte er das Bauholz. Man nennt Friedrich Wilhelm I. auch den Vater der preußischen Volksschule. Das ausländische Tuch war dem König zu teuer; deshalb wurde in Berlin eine Tuchfabrik gebaut, in welcher Wolle aus der Heimat verarbeitet wurde. Seine Soldaten ließ er mit preußischem Tuch bekleiden. 4. Wie der König gewöhnlich einen Zag verlebte. Im Sommer stand der König um 4 Uhr, im Winter um 6 Uhr auf. Dann hielt er seine Morgenandacht und arbeitete an den Regierungssachen bis um 10 Uhr vormittags. Darauf begab er sich zu
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer