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1. Vaterländische Geschichte - S. 20

1892 - Berlin : Oehmigke
— 20 — der Straße Leute, welche nicht anzugeben wußten, womit sie sich beschäftigten, so bekamen sie den Stock zu kosten. Daher flohen müßige Leute davon, wenn der König sich zeigte. Er wünschte, daß wohlhabende Leute auch in angemessenen Häusern wohnten, hatten sie schlechte, so mußten sie neue bauen („der Kerl hat Geld, der kann bauen"). Er vergrößerte Berlin, besonders durch Anlegung der Wilhelmstraße. Das Heer. Friedrich Wilhelm war von ganzer Seele Soldat; er trug den blauen Soldatenrock Tag für Tag. Denn er wnßte, daß iu der Schlagfertigkeit und Tüchtigkeit des Heeres die Größe Preußens beruhe. Seine Soldaten waren seine lieben blauen Kinder, besonders aber die „langen Kerle", aus denen er seine Potsdamer Riesengarde bildete. Das Heer setzte sich zusammen aus Landeskindern, die aus der ländlichen Bevölkerung ausgehoben, aber auch aus Söldnern, die aus allen Ländern zusammen geworben wurden. Durch den Fürsten Leopold von Dessan („der alte Dessauer") erhielt das Heer eine vorzügliche Ausbildung. Er brachte in das Heer die Mannszucht, die Strammheit, die Gleichmäßigkeit. Auf das Kommandowort bewegte es sich, als wäre es ein Körper. Leopold hat auch den eisernen Ladestock eingeführt. — Freilich der Dienst war schwer, die Dienstzeit lang, die Strafen hart, ja grausam („das Spießrutenlaufen"). Daher geschah es wohl, daß die Söldner wieder davonzulaufen versuchten. War einer „desertiert", so wurde eine Kanone gelöst und das Volk war dann verpflichtet, Jagd auf ihn zu machen. Die Verwaltung des Landes. Friedrich Wilhelm führte die strengste Ordnung und Sparsamkeit ein. Den kostspieligen Hofstaat des Vaters löste er auf, die reichen silbernen Geräte wanderten in die Münze. Sein eigener Haushalt kostete nicht mehr, als der eines wohlhabenden Bürgers. In die Staatsverwaltung brachte er Einheit; er hob viele Behörden auf oder einte sie in eine Regierung (Generaldirektorium), deren Arbeiten er genau überwachte. Sein scharfer und geübter Blick erkannte schnell, woraus es ankam, sein Verstand fand fast immer die rechten Mittel. Die Unterthanen müffen zum Wohle des Ganzen Steuern bezahlen, aber sie werden dadurch nicht beschwert, wenn sie selbst gute Einnahmen haben. Der König arbeitete daher darauf hin, den Wohl-
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