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1. Vaterländische Geschichte - S. 22

1892 - Berlin : Oehmigke
— 22 — Die Schule. Friedrich Wilhelm hatte nur für diejenigen Wissenschaften Sinn, welche ihm sichtbaren Nutzen brachten, wie die Wundheilkunde; von allen anderen wollte er nichts wissen. Dagegen that er viel für die Volksbildung. Jedermann sollte lesen und schreiben, den Katechismus und die Bibel verstehen können. Er legte nicht nur viele Schulen auf den Dörfern an, sondern er führte auch die allgemeine Schulpflicht ein. Freilich fehlte es an tüchtigen Lehrern, daher wurden ausgediente Unteroffiziere in die Lehranstalten geschickt. Friedrich Wilhelm war von durch und durch deutscher Gesiuuung, die Franzosen mit ihrer Sprache, ihrer Mode und ihrem leichtfertigen Wesen waren ihm verhaßt. Pommern. Obgleich mit Leib und Seele Soldat, war der König doch friedfertig. Nur an zwei Kriegen hat er sich beteiligt. Der spanische Erbfolgekrieg wurde im Anfange seiner Regierung beendet; an dem sogenannten nordischen Kriege nahm er Teil Pommerns wegen. Dieser Krieg war ausgebrochen zwischen dem tapferen Könige von Schweden, Karl Xii., aus der einen Seite und dem Kaiser Peter dem Großen von Rußland und dem Könige von Polen auf der anderen Seite. Karl drang in Rußland ein, siegte zwar in der Schlacht bei Narwa, wurde dann aber bei Pul-tawa so gänzlich geschlagen, daß er ohne Heer in die Türkei floh, um nicht von seinem Gegner gefangen genommen zu werden. Dort verweilte er lange; er suchte die Türken zum Kriege gegen Rußland zu bewegen. Unterdeß fielen die Russen in Pommern ein. Nun fürchtete Friedrich Wilhelm, sie würden dieses Land erobern und dauernd in Besitz nehmen. Dann war aber Gefahr vorhanden, daß es von Deutschland losgerissen und mit Rußland vereinigt würde. Friedrich Wilhelm zahlte daher an die Russen eine Summe Geldes, damit sie ihm Pommern zur Verwaltung überließen. Karl aber erklärte dieses Abkommen für null und nichtig. Nun rückte Friedrich Wilhelm in Pommern ein, besetzte es und eroberte auch die Insel Rügen. Da eilte Karl ans der Türkei herbei; in vierzehn Tagen durchritt er die weite Entfernung und erschien in Stralsund. Aber es gelang ihm nicht, die Preußen zu vertreiben. Bald daraus wurde er bei der Belagerung von Friedrichs hall in Norwegen durch eine Kugel getötet. In dem Frieden, der den Krieg beendete, trat Schweden Pommern zwischen der Oder und
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