Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 8

1913 - Dresden : Huhle
Manngeld, gesühnt werden, wenn nicht die Blutrache vorgezogen worden war. Oft aber wurden auch die Verbrecher von Haus und Hof verjagt und ins Elend oder Ausland getrieben, wo sie als Verfolgte oder Recken ein kümmerliches Leben führen und gewöhnlich in fremde Kriegsdienste treten mußten. Die Gauversammlung ward vom Fürsten, d. h. Vordersten, geleitet. Ihn wählte man in der Volksversammlung auf Lebenszeit aus der Zahl der Edelinge. In dieser sprach man auch Recht über Landesverrat und Feigheit. Als größte Strafe galt die Ausweisung aus dem Lande, daher kommt Elend, d. H. außer Landes. Die Volksversammlung beriet ferner über den Krieg, bot den Heerbann auf und wählte aus den tapfersten Edelingen einen Herzog, der vor dem Heere des Stammes herzog. Sein Amt endete mit dem Kriege. Der Fürst war der Führer, der Vorderste seiner Gaugenossen. Bei manchen Stämmen, wie z. B. den Goten, gab es Könige, welche die Amtsgewalt der Fürsten und Herzöge in sich vereinigten, in Friedenszeiten die obersten Richter und in Kriegszeiten die Heerführer waren. Die Kämpfe der Germanen, 1. Ursachen. Die Germanen haben in den ältesten Zeiten ein einfaches Hirten- und Wanderleben geführt und Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine und Hunde gezüchtet. Aus den getrockneten Tierhäuten stellten sie ihre Hütten und Hüte her. Die Kuh spielte die Hauptrolle, daher ist auch das Wort Kuh mit Gau verwandt, denn jeder Stamm hatte soviel Land, als seine Kühe Weiden brauchten. Allmählich drangen die Germanen in unser Vaterland ein und setzten sich zunächst an den Ländern der Ostsee fest, in Schleswig, Holstein, Mecklenburg usw. Sie vertrieben die Urbewohner, namentlich die Kelten, aus ihren Wohnsitzen. Schon viele Jahrhunderte vor Christi Geburt besiedelten sie die Länder zwischen Weser und Weichsel. Unaufhörlich stritten die einzelnen «Stämme um den Besitz guter Weide- und Wohnplätze und Salzquellen. Völlig zur Ruhe und seßhaften Lebensweise kamen sie auch hier noch nicht. Sobald ihrer zuviel wurden, mußte der jüngere Nachwuchs auswandern und sich mit dem Schwerte in der Hand neue Wohnsitze erkämpfen. So drangen sie [bis an und über den Rhein vor. Da sie nun auch ins römische Reich eindrangen und oft raubten, was ihnen wertvoll dünkte, gerieten sie mit den kriegsgeübten Römern in Streit. Die Römer besaßen ein großes Weltreich, zu dem Italien, Frankreich (Gallien), Spanien, die Balkanhalbinsel, Kleinasien, Syrien, Palästina, Ägypten samt ganz Nordafrika gehörten. Auch das Land unserer Vorfahren wollten die Römer erobern, damit die Raubzüge der Germanen aufhörten und das römische Reich noch mehr vergrößert würde. Die ersten Germanen, mit denen die Römer Krieg führen mußten, waren die Kimbern und Teutonen. 2. Die Kimbern und Teutonen (113—101 v. Chr.). Die Kimbern wohnten im nördlichen Teil Deutschlands an den Ufern der Nord- und Ostsee. Vermutlich durch Hunger und Überschwemmungen aus ihrer Heimat
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer