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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 18

1913 - Dresden : Huhle
— 18 — Papste gehorchen, der dadurch sehr an Ansehen und an Macht gewann. Als siebzigjähriger (k>rei§ Zog Bonifaz noch einmal zu den Friesen, um sie zu bekehren. Dieses Mal hatte seine Predigt viel Erfolg, und Winfried bestimmte schon den -lag, an dem die Gläubigen getauft werden sollten Aber am Pfingstfeste 755 überfiel ihn ein heidnischer Volkshaufe und erschlug ihn samt seinen Begleitern, um sich der verborgenen Schätze zu bemächtigen. Sie fanden aber kein Silber und Gold, sondern nur Bücher und Andenken an Heilige. Im Kloster zu Fulda ward er begraben. Man nennt ihn den Apostel der Deutschen, da er viele Deutsche bekehrt und dem ganzen Kirchenwesen Deutschlands eine neue, einheitliche Ordnung gegeben hat. 3. Klöster. Biele Christen wollten in aller Einsamkeit ein frommes lieben führen; deshalb schlossen sie sich ab und lebten in einem besonderen Gebäude, dem Kloster. Wer ins Kloster eintreten wollte, mußte sein Vermögen hingeben und das dreifache Gelübde der Armut, der Keuschheit (Ehelosigkeit) und des Gehorsams leisten. Die Männer, die int Kloster lebten, hießen Mönche und die Frauen Nonnen. Jedem Mönchskloster stand ein Abt (abba = Vater) und jedem Nonnenkloster eine Äbtissin vor. Die Klostergebüude waren zumeist aus Stein erbaut und zum Schutze mit einer festen Mauer umgeben. Reiche Leute schenkten den Klöstern Felder, Wiesen, Wälder, ganze Dörfer samt den Bewohnern. So wurden die Klöster reich und angesehen. Die Mönche trugen ein grobes schwarzes Gewand und waren an ihrem kahlgeschorenen Scheitel kenntlich. Sie speisten und schliefen gemeinsam und mußten sich täglich vier- bis fünfmal zu gemeinsamem Gebete versammeln. In den Zwischenzeiten lagen sie der Arbeit ob. Jedem war ein Amt übertragen; der Pförtner meldete die Ankunft der Fremden, der Kellermeister wachte über die Vorräte in Küche und Keller, der Kämmerer über die Kleider, der Schatzmeister über die Kirchenschätze usw. _ Die Mönche rodeten viele Wälder aus und legten Äcker an, entwässerten Sümpfe, dämmten Flüsse ein und trieben Obst- und Weinbau, den viele Deutsche noch gar nicht kannten. So lernten diese sehr viel Gutes von den fleißigen Mönchen. Manche Klöster pflegten Kranke und speisten Arme. In andern fanden die Einwohner Schutz vor den eingefallenen Feinden. An den Klöstern gab es Schulen für Geistliche und Beamte. Viele Mönche schrieben Bücher ab, denn Buchdruckereien gab es damals noch nicht; andre schrieben auf, was alles geschehen war. Die Dorfbewohner konnten die Klosterkirche besuchen. Manche Nonnen lehrten die Mädchen oder pflegten Kranke. Andre fertigten durch Nähen und Sticken kunstvolle Kleidungsstücke. So haben die Klöster großen Segen gestiftet. Karl der Grojje (768—814). 1- Karl der Große als Kriegsheld. Karl, der älteste Sohn Pippins des Kleinen, kam 768 auf den Thron und herrschte bis 814. Er hat viele Kriege geführt, die meisten mit den Sachsen. Die Sachsen wohnten zwischen Elbe und Rhein und von der Nordsee bis an die Unstrut. Häufig unternahmen sie Streifzüge ins benachbarte Frankenland. Deshalb suchte sie Karl zu unterwerfen und zu bekehren.
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