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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 26

1913 - Dresden : Huhle
— 26 — Merseburgs von Heinrich Iv. besiegt und verlor sein Leben. Nun zog Heinrich nach Italien gegen den Papst, der ihn schon wieder mit dem Banne belegt hatte. Gregor floh aus Rom und starb in Salerno mit den Worten „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte die Ungerechtigkeit; deshalb sterbe ich in der Verbannung". Doch bekam Heinrich Iv. keine Ruhe. Die andern Päpste reizten selbst seine Söhne zum Aufruhr gegen ihn aus; ein Sohn nahm sogar den Vater gefangen und zwang ihn dann zur Abdankung. Der Vater floh zwar bald darauf, starb aber zu Lüttich als Verbannter und ward erst fünf Jahre später im Dome zu Speier feierlich beigesetzt. 5. Heinrich V. endete den Streit mit dem Papste. Er bestimmte, daß die Kirche die Bischöfe und Abte in seiner oder seines Gesandten Gegenwart wählen sollte. Hierauf würde er die deutschen durch Belehnung mit dem Zepter in ihre weltliche Macht einsetzen, während sie der Papst durch Verleihung von Ring und Stab in ihr geistliches Amt einweisen sollte. Mit Heinrich dem Fünften starb das fränkische Kaisergeschlecht aus, das von 1024 bis 1125 regierte. Die hohenitaufilchen Kaiser (1138—1254). 1. Friedrich I. Barbarossa, a) Seine Kämpfe mit den Lombarden. Friedrich I. oder Rotbart (Ii52—1190) war ein Hohenstaufe, deren Stammburg in Schwaben lag. In Italien hatte er viele Kriege zu führen; sechsmal ist er dorthin gezogen. Die lombardischen Städte hatten sich durch ihren Handel und Gewerbefleiß große Reichtümer erworben. Während der schwachen Kaiser vor Friedrich I. hatten sie sich der kaiserlichen Oberhoheit entledigt und wollten sich auch dem neuen Kaiser nicht fügen. In diesem Trotze und Hochmute bestärkte sie noch der Papst, dem sehr viel daran lag, daß der Kaiser fortwährend gegen Empörer zu kämpfen hatte, damit das Papsttum an Macht gewönne und das Königtum an Einfluß und Ansehen verlöre. Am trotzigsten benahm sich das feste Mailand. Friedrich Rotbart belagerte es, aber die Mailänder Bogenschützen schossen sicher von ihren Verstecken auf die anstürmenden Deutschen. Zwei Jahre lag Rotbart vor der Stadt. Da schnitt er ihr das Trinkwasfer ab. Nun mußte es sich ergeben. Barfuß und barhäuptig erschienen die Gesandten vor dem Kaiser und flehten um Gnade. Doch der Kaiser ließ die stolze Stadt zerstören und befahl den Bürgern, sich auf vier offenen Flecken anzusiedeln. Trotzdem verbanden sich die lombardischen Städte abermals gegen den Kaiser, bauten Mailand wieder auf und errichteten eine neue Festung, die sie zu Ehren des Papstes Aleffandria nannten. Friedrich I. wollte die treulosen Italiener züchtigen, ward aber von Heinrich dem Löwen, dem mächtigen Herzoge von Sachsen und Bayern, im Stiche gelassen und verlor 1176 die Schlacht bei Legnano. Nun mußte er mit den Lombarden und dem Papste Frieden schließen; aus diesen Kämpfen war das Papsttum gestärkt, das Kaisertum hingegen geschwächt hervorgegangen. b) Bestrafung Heinrichs des Löwen. Heinrich der Löwe hatte durch seine Treulosigkeit die Niederlage des Kaisers verschuldet. Deswegen tat ihn der Kaiser in die Acht. Nun war Heinrich recht- und heimatlos; sein Vermögen war verfallen, niemand durfte ihn speisen und beherbergen, aber jedermann konnte ihn. töten. Das Herzogtum Bayern gab Friedrich Rotbart seinem tapferen Freunde Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute in Bayern herrschen. Heinrich ward besiegt und wqrf sich in Erfurt dem Kaiser zu Füßen. Auf drei Jahre wurde er verbannt, hierauf erhielt er von Sachsen nur Braunschweig und Lüneburg zurück.
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