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1. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 63

1913 - Dresden : Huhle
2. Der Große Kurfürst als Retter und Mehrer seines Landes. Im Dreißigjährigen Kriege hatte Brandenburg ebenfalls viel gelitten. Um sein Land dem Kriegselend zu entreißen, schloß er mit den Schweden Frieden und errichtete zum Schutze seines Landes ein stehendes Heer. Seine Soldaten kleidete und bewaffnete er alle gleichmäßig (Uniform); bisher waren die Soldaten verschieden gekleidet und bewaffnet gewesen. Ferner mußten sie ihm allein Treue schwören, nicht mehr wie früher auch dein Kaiser. Da die Herzöge von Pommern während des Krieges ausgestorben waren, hätte Pommern an Brandenburg fallen müssen, aber die Schweden behielten Vorpommern für sich und entschädigten Friedrich Wilhelm mir einigen Bistümern (Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin). Über das Herzogtum Preußen, das uicht zum Deutschen Reiche gehörte, besaß Poleu die Oberherrschaft. Um diese abzuschütteln, verband sich Friedrich Wilhelm mit Schweden. Da drohte der Polenkönig, er werde den Herzog von Preußen an einen Ort bringen, wo ihn weder Sonne noch Mond beschiene. Aber die vereinigten Schweden und Brandenburger vernichteten in der dreitägigen Schlacht bei Warschau 1656 das polnische Heer. Hier bestand das neue Heer des Kurfürsten aufs glänzendste die Feuerprobe. Zum Danke dafür erkannten die Schweden seine Selbständigkeit in Ostpreußen an. Im Frieden zu Oliva bei Danzig (1660) bestätigten ihn der Schweden-und der Polenkönig als unabhängigen Herzog in Ostpreußen. So war Friedrich Wilhelm der erste völlig unabhängige Hohenzoller, freilich nicht als Kurfürst Don Brandenburg, sondern nur als Herzog von Preußen. 3. Ludwigs Xiv. Raubkriege. Im Westfälischen Frieden hatte Frankreich Elsaß an sich gerissen. Dies war dem prachtliebenden und herrschsüchtigen Könige Ludwig Xiv. (1643—1715) noch nicht genug. Mitten im Frieden ließ er 1681 die freie Reichsstadt Straßburg besetzen, ohne daß es der deutsche Kaiser hindern konnte und wollte. Die deutschen Fürsten aber ließen es auch ungerächt geschehen. Im Jahre 1689 fing er der Rheinpfalz halber, von der er die Hälfte als Erbe verlangte, wiederum Krieg an und drohte, die ganze Pfalz niederbrennen zu lassen. Schreckliche Greuel verübten auch seine Soldaten unter Melac. Heidelberg, Mannheim, Worms, Speier und viele hundert Ortschaften wurden zerstört und die schutzlosen Bewohner in die Winterkälte hinausgejagt. Doch mußte er die Rheinpfalz wieder herausgeben. 4. Sein glänzender Sieg über die Schweden. Gegen Ludwig Xiv. zog auch Friedrich Wilhelm zu Feld. Um diesen tapferen Gegner los zu werden, verband sich Ludwig mit den Schweden. Diese fielen denn auch sofort in Brandenburg ein und verheerten das Land, das sich kaum erst etwas von den Verwüstungen des großen Krieges erholt hatte. Da rotteten sich die Bauern zusammen und schrieben auf ihre Fahnen: „Wir sind Bauer» von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut". Als der Kurfürst erfuhr, in welcher Not sein Land war, eilte er sofort nach Brandenburg. Bei Fehrbellin kam es am 18. Juni 1675 zur Schlacht. Der Kurfürst geriet in die höchste Lebensgefahr. Als die Dragoner ihren Führer verloren hatten, stellte er sich an ihre Spitze und rief ihnen zu: „Ich, euer Fürst und Hauptmann, will mit euch siegen oder sterben!" Sein Stallmeister Froben, der neben ihm ritt, wurde von einer Kartätschenkugel samt seinem Schimmel zerschmettert. Die Schweden wurden geschlagen und mußten das Land räumen. Als im
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