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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 30

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 30 — zu fanatischer Entweihung christlicher Heiligtümer (schwerlich aber zu den Greuelthaten gegen christliche Kinder) hinreißen ließen; immerhin aber wendet sich der Blick mit schmerzlichen Gefühlen von einer Zeit ab, wo gegenseitiger Religionshaß zu so greulichen Vorgängen führen konnte, und wo selbst ein Fürst von Joachinis Gerechtigkeitssinn, befangen von dem allgemeinen Vorurteil der Zeit, seine Strenge zu solcher grauenvollen Verurteilung gebrauchen ließ." Ende. Während der Regierung Joachims brach die Reformation aus, die trotz seiner Gegnerschaft bald auch in der Mark Brandenburg Eingang fand, was jedoch erst später geschildert werden soll. Joachim I. starb im Jahre 1535. Seine Leiche wurde anfangs im Kloster Lehnin, später im Dome zu Köln an der Spree beigesetzt. Mit Umgehung des von Albrecht Achilles aufgestellten Hausgesetzes hatte er bestimmt, daß der älteste Sohn, Joachim, die alten märkischen Stammlande nebst der Kurwürde, Johann die Neumark, das Herzogtum Krossen und die branden-burgischen Besitzungen in der Lausitz erhalten sollte. Die Reformation. Ursachen. In der christlichen Kirche hatten sich im Laufe der Zeit Mißbräuche eingeschlichen, über die nicht nur von einzelnen edeldenkenden Männern, sondern selbst von ganzen Völkern laute Klagen geführt wurden. Die Päpste, denen Fürsten und Völker stets willig Gehorsam leisteten, hatten nicht immer die Hoheit und Würde ihres Berufes gewahrt; einige hatten sogar durch Mißbrauch ihrer Gewalt große Unordnungen veranlaßt. In der Zeit von 1378 bis 1414 gaben sich drei Bischöfe zugleich als Nachfolger Petri aus, die sich gegenseitig aufs heftigste bekämpften. Wie vielen Päpsten, so lag auch einzelnen Bischöfen weit mehr die Vermehrung ihrer Macht und Hoheit als die Erfüllung ihrer geistlichen Berufsgeschäfte am Herzen. Manchen derselben war ihr geistliches Amt nur eiu Mittel zur Erreichung selbstsüchtiger Zwecke. Es war daher nur natürlich, daß auch bei der niederen Geistlichkeit, der man von oben her mit einem so schlechten Beispiel voranging, die Sitten immer mehr entarteten. In den Klöstern, die ehemals die Pflanzstätten der Kultur waren, herrschte Unwissenheit und Üppigkeit, so daß Lieder und Schwänke des Volks niemanden mehr als Pfaffen und Mönche zur Zielscheibe des Spottes machten. Kein Wunder war es daher, daß das Volk immer mehr die Achtung vor der Kirche und ihren Dienern verlor, zumal auch noch die Päpste in allen
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