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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 81

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 81 — mutigen Führers beraubt war, und rief: „Getrost, tapfere Brandenburger, ich, Euer Fürst und nunmehriger Hauptmann, will siegen oder zugleich mit Euch sterben!" Die Schweden hatten ihn indessen an dem Schimmel, den er ritt, erkannt und richteten darum ganz besonders auf ihn ihre Geschosse, so daß der Tod in der Nähe des Kurfürsten eine reiche Ernte hielt. Als der Stallmeister Emanuel Froben die seinem Herrn drohende Gefahr erkannt hatte, wußte er, wie die Sage erzählt, den Kurfürsten durch einen geschickten Vorwand zu veranlassen, seinen Braunen zu besteigen, während er sich auf seines Herrn Schimmel schwang. Kaum waren die Pferde gewechselt, so sank Froben, von einer Kanonenkugel durchbohrt, tot vom Pferde. Nach einem heißen Kampfe, der oft von einer Seite zur anderen geschwankt hatte, ergriffen endlich gegen Mittag die Schweden die Flucht. So schnell als möglich suchten sie das nahe Fehrbellin zu erreichen. Als man daher dem Kurfürsten riet, die Stadt beschießen zu lassen, antwortete er: „Ich bin nicht gekommen, mein Land zu verbrennen, sondern zu retten". So hatte denn der Kurfürst bei Fehrbellin mit einem kleinen Heere über die Schweden, deren Kriegsruhm seit Gustav Adolf unerschüttert bestanden hatte, einen herrlichen Sieg erfochten, und in wenigen Tagen war die Mark Brandenburg von fremder Gewalt befreit. Als Friedrich Wilhelm in Berlin einzog, wurde er überall mit großem Jubel empfangen. In vielen Ländern besang man den glorreichen Tag von Fehrbellin, an welchem die brandenbnrgischen Truppen ihre Feuerprobe bestanden hatten. „Das war ein kühnes Reiten Vom Rhein bis an den Rhin, Das war ein wack'res Streiten Am Tag von Fehrbellin." Nachdem Friedrich Wilhelm die Schweden ans der Mark Brandenburg verjagt hatte, setzte er, die günstige Gelegenheit rasch und geschickt benutzend, den Krieg in Pommern fort. Noch im Jahre 1675 nahm er die Insel Wollin und Swinemünde, und nachdem er sich im nächsten Jahre in den Besitz von fast ganz Vorpommern gesetzt hatte, eroberte er in den beiden folgenden Jahren das stark befestigte und gut verteidigte Stettin, ferner Greifswald und Stralsund. Nach dem Verlust dieser festen Bollwerke war die Macht der Schweden in Pommern vollständig gebrochen. Als jedoch die Schweden von Livland aus in Preußen eingebrochen waren, ließ er trotz strenger Winterkälte das in Pommern stehende Heer sofort aufbrechen und verfolgte die fliehenden Schweden, indem er das Fußvolk auf bespannten Schlitten über das zugefrorene Epstein. ß
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