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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 94

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 94 — zu erzielen, den Kreis Schwiebns, zu dessen Herausgabe er sich als Kurprinz verpflichtet hatte, gegen eine Entschädigung von 100000 Thalern an Österreich abtreten. Danckelmann. Unmittelbar nach seinem Regierungsantritte ernannte Kurfürst Friedrich seinen ehemaligen Lehrer und Erzieher, Eberhard von Danckelmann, zum Wirklichen Geheimen Staats- und Kriegsrat und übertrug ihm die Leitung aller wichtigen Angelegenheiten. Danckelmanns hervorragendes Geschick in der Leitung der Staatsgeschäfte und der unermüdliche Eiser, mit dem er Künste und Wissenschaften, sowie die Gewerbthätigkeit zu fördern bestrebt war, gereichte dem Lande zum großen Segen und erfuhr auch von dem Kurfürsten die verdiente Würdigung; denn derselbe überhäufte seinen früheren Lehrer mit Gunstbezeugungen aller Art. Durch seinen hochstrebenden Ehrgeiz, sein schroffes und herrschsüchtiges Wesen aber erwarb sich der allmächtige Günstling viele Feinde, und da er in seiner Offenheit so weit ging, dem Kurfürsten selbst über den großen Aufwand des prächtigen Hofhaltes ohne Rückhalt Vorwürfe zu machen, so gelang es einem pfälzischen Edelmann, Kolb von Warfenberg, sich in die Gunst des Fürsten einzuschmeicheln. Als Danckelmann fühlte, daß er das Vertrauen seines Herrn verloren hatte, bat er um seinen Abschied, der ihm unter gnädigen Ausdrücken bewilligt wurde. Indessen wußten es seine Feinde durchzusetzen, daß man ihn zu lebenslänglicher Gefangenschaft und zum Verluste seines ganzen Vermögens verurteilte. Erst nach neun Jahren entließ man ihn, da sich feine Unschuld herausstellte, seiner Haft. Nach seinem Sturze wurde sein Hauptfeind, Kolb von Wartenberg, ein unredlicher Mann, der nur danach trachtete, sich auf Kosten des Staates zu bereichern, der allmächtige Günstling des Kurfürsten. Krieg gegen Frankreich. Von echt deutscher Gesinnung beseelt, rief Friedrich auf die Nachricht von den Greuelthaten Ludwigs Xiv. in der Pfalz die deutschen Fürsten zum Kampfe gegen Frankreich auf. Er selbst eilte mit einem Heere an den Rhein, und es gelang ihm, wenigstens den Niederrhein vor dem Schicksale der Pfalz zu bewahren. Da der Kurfürst jedoch von den mit ihm verbündeten Fürsten ebenso schlecht unterstützt wurde wie einst sein Vater, so war er in dem Kriege, der sich jahrelang hinzog, vergeblich bemüht, einen nennenswerten Erfolg zu erzielen. Im Jahre 1697 sah er sich zu dem unglücklichen Frieden von Ryswick genötigt, in welchem er Elsaß mit Straßburg den Franzosen überlassen mußte. Friedliche Eroberungen. Bald nach Beendigung des Krieges gegen Frankreich machte Friedrich auf friedlichem Wege eine Eroberung, indem
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